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Wirtschaft

Rückblick 2022: Teuerung und Energiekrise

Die Teuerung und die Energiekrise waren jene Themen, die die Burgenländerinnen und Burgenländer und die Wirtschaft 2022 besonders gefordert haben. Dazu kam noch ein Fachkräftemangel.

Anfang des Jahres beschäftigte der Lockdown für Ungeimpfte die Wirtschaft, denn wer einkaufen wollte, musste geimpft oder genesen sein. Kontrolliert wurde direkt in den Geschäften. „Jeder Shop-Partner ist dafür verantwortlich, dass er nach dem Nachweis fragt. Das passiert im Eingangsbereich oder an der Kassa“, sagte damals Mario Schwan, Geschäftsführer im Designer Outlet in Parndorf – mehr dazu in 2-G-Kontrollen im Handel ohne Probleme.

Zur Freude der Unternehmerinnen und Unternehmer fiel im Frühjahr die Maskenpflicht, worüber die Gastronomie sehr erleichtert war – mehr dazu in Wirte über Lockerungen erleichtert.

Fachkräfte dringend gesucht

Trotz Rekord-Beschäftigung im Burgenland herrschte in vielen Branchen ein Facharbeitermangel. „Es liegt auch wirklich an den Personen oder an der Pendeldistanz oder an dem Team. Da gibt es ganz viele Gründe, warum eine Arbeit nicht angenommen wird“, sagte die Geschäftsführerin des AMS Burgenland, Helene Sengstbratl – mehr dazu in 800 unbesetzte Stellen im Tourismus und in Arbeitskräftemangel verschlimmert sich.

Gäste in einem Gasthaus in Oberwart
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Vor allem im Tourismus mangelte es an Arbeitskräften

Kaum Personal, lange Lieferzeiten, Teuerung, Energiekrise. Die Liste an Problemen war lang, die Ursachen verschieden. Trotzdem boomten einige Branchen, wie etwa die Bauwirtschaft. „Wir haben für heuer eine gute Auftragslage, der Auftragsbestand ist bis Ende des Jahres sehr, sehr gut“, sagte Bau-Innungsmeister Bernhard Breser – mehr dazu in Baubranche: Sorgen trotz enormem Boom.

Energiepreise sorgten für hohe Inflation an

Die Preise für Sprit, Öl, Gas, Strom schossen 2022 in die Höhe. Unternehmer und auch Private litten unter der Rekord-Inflation, einige Betriebe mussten sogar schließen. Schon zu Beginn des Jahres machte sich die Teuerung vor allem an den Tankstellen bemerkbar.

Auto an der Zapfsäule
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Viele Österreicher tankten in Ungarn, weil Sprit dort billiger war

Weil im Nachbarland Ungarn die Spritpreise gedeckelt wurden, fuhren im Frühjahr viele Autofahrerinnen und Autofahrer aus dem Burgenland zum Tanken nach Ungarn – mehr dazu in Ungarn: Tankfüllung um bis zu 40 Euro billiger und Tanktourismus in Ungarn: Preis springt an Zapfsäule um. Aber auch beim täglichen Einkauf war die Teuerung das ganze Jahr über spürbar. Hauptpreistreiber war die Energie.

Erste Konsequenzen

Gas wurde aufgrund des Krieges in der Ukraine knapp, die Preise waren dementsprechend hoch. Der Faserhersteller Lenzing musste als Folge davon seine Produktion zurückfahren – mehr dazu in Lenzing: Großteil zur Kurzarbeit angemeldet.

Auch andere Betriebe litten unter den Preisen, zum Beispiel die Thermen. „Wenn wir Energie einkaufen fürs nächste Jahr, sprechen wir von Mehrkosten von mindestens einer Million“, so Peter Prisching, Geschäftsführer der Avita Therme Bad Tatzmannsdorf – mehr dazu in Unternehmen kämpfen mit Energiepreisen.

Neue IV-Präsidentin

Im November wurde Adelheid Adelwöhrer zur Präsidentin der Industriellenvereinigung (IV) Burgenland gewählt. Die Geschäftsführerin von Neudoerfler Büromöbel ist die erste Präsidentin innerhalb der Industriellenvereinigung – mehr dazu in Adelheid Adelwöhrer neue IV-Präsidentin.

Christina Glocknitzer, Christian Strasser, Heidi Adelwöhrer und Matthias Unger
Emmerich Mädl
Adelheid Adelwöhrer (Mitte) wurde zur neuen IV-Präsidentin gewählt

Sie wolle eine starke Stimme für die Industrie sein, sagte Adelwöhrer im ORF-Burgenland-Interview. Wegen der Energiekrise sei die Lage sehr dramatisch. „Wir brauchen da entsprechend mehr Unterstützung für die Industrie“, so Adelwöhrer. „Noch sind die Auftragsbücher voll, aber die Angst vor einer Rezession im nächsten Jahr ist natürlich sehr stark. Wir werden schauen, was da kommt und entsprechend positiv auf die Zukunft zugehen. Aber die Stimmung ist so, dass das schon herausfordernd werden wird, nächstes Jahr“, so Adelwöhrer.

Erneuerbare Energien enorm gefragt

Alternativen wurden immer interessanter, viele Haushalte rüsteten um. Der Holzofen wurde vor allem bei Privaten wieder in, es gab sehr lange Lieferzeiten – mehr dazu in Große Nachfrage nach Brennöfen. Wärmepumpen waren ebenfalls heiß begehrt, auch hier gab es lange Lieferzeiten – mehr dazu in Enorme Nachfrage beim Heizungstausch.

Brennöfen
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Lange Lieferzeiten bei Brennöfen

Ebenfalls beliebt waren heuer Photovoltaikanlagen: Viele Haushalte und Betriebe setzen auf die Sonne als Energiequelle und ließen sich Photovoltaikmodule aufs Dach montieren – mehr dazu in Große Nachfrage nach Photovoltaikanlagen.

Photovoltaikanlage auf Freifläche
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Die Burgenland Energie treibt den Ausbau der Photovoltaik voran

Im großen Stil betreibt die Burgenland Energie den Ausbau von Photovoltaik. In Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) etwa entsteht die größte Photovoltaikanlage Österreichs. Auf 160 Hektar soll die Anlage im Endausbau Strom für mehr als 40.000 Haushalte erzeugen. 110 Millionen Euro werden investiert – mehr dazu in Spatenstich für größten Photovoltaikpark Österreichs und Suche nach Wegen aus der Energiekrise.

Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 2022

Das heurige Jahr war kein einfaches, sowohl für Unternehmer als auch für Konsumenten. Die Teuerung und die Energiekrise beschäftigen die Menschen. Ein Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 2022.