Wirtschaft

Baubranche: Sorgen trotz enormem Boom

Trotz der steigenden Preise wird im Burgenland viel gebaut. Die Bauwirtschaft erlebt einen Boom. Die Umsätze im ersten Quartal dieses Jahres sind um 21 Prozent gestiegen. Viele Bauunternehmer zeigen sich aber dennoch sorgenvoll.

Die großen Lieferengpässe, die besonders voriges Jahr Bauwirtschaft und Häuslbauern zugesetzt haben, hätten sich mittlerweile in vielen Bereichen wieder beruhigt, sagte Baumeister Karl Schiller aus Baumgarten. Das große Thema seien derzeit die weiterhin enormen Preissteigerungen. „Unsere Auftragslage ist sehr gut. Die derzeitige Situation ist aber nicht so gut, weil die Materialkosten bis zu 25 Prozent gestiegen sind. Bei den Arbeitskosten sind es vier Prozent. Das macht im Schnitt eine Steigerung von rund 15 Prozent aus“, so Schiller.

De facto alle Materialien von Preissteigerungen betroffen

Die Preissteigerungen betreffen auch weiterhin nicht nur einzelne Baumaterialien. Es sei alles betroffen, sagte Schiller. „Vom Beton über Eisen, Ziegeln, XPS-Platten und Wärmedämmungen – speziell bei der Fassade und auch im Bodenbereich, da gibt es enorme Preiserhöhungen“, sagte Schiller. Einen Fixpreis für sein Haus bekommt man deshalb kaum noch.

Arbeiter auf Baustelle
ORF
Die Preissteigerungen bei vielen Materialien bereiten den Unternehmern zunehmend Sorgen

Nicht nur Schiller, auch andere Bauunternehmer vereinbaren mit ihren Kunden mittlerweile häufig, dass sie sich anfallende Preissteigerungen bei Baumaterialien teilen – nur so sei es möglich, so Schiller, wenigstens eine schwarze Null zu schreiben.

Nachfrage sinkt bereits

Sollten die Preise weiter steigen, befürchtet der Baumeister schwere Probleme für die Bauwirtschaft, und in weiterer Folge für die Industrie. Schon jetzt merken Baufirmen, dass die Nachfrage für nächstes Jahr sinke – etwa bei Einfamilienhäusern.

Innungsmeister über Baubranche

Baugewerbe-Innungsmeister Bernhard Breser spricht im Studio über die derzeitigen Entwicklungen in der Baubranche.