Hinweistafel zum Wahllokal
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Politik

Burgenland wählt

Die Burgenländerinnen und Burgenländer entscheiden heute darüber, wer künftig in den 171 Gemeinden des Landes die Entscheidungen trifft. Bei den Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen gibt es 277.477 Wahlberechtigte.

Die genauen Wahlzeiten sind in allen Gemeinden unterschiedlich, spätestens um 16.00 Uhr ist aber überall im Burgenland Wahlschluss. Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen haben ihre eigenen Regeln: Es sind vor allem Persönlichkeitswahlen mit unmittelbaren Auswirkungen auf das persönliche Lebensumfeld.

Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2017 nach Stimmen
wahl.bgld.gv.at
Burgenland-Ergebnis bei den Gemeinderatswahlen 2017 nach Stimmen

Mehr als 12.000 Kandidatinnen und Kandidaten

Bei den Wahlen treten 520 Ortsgruppen mit mehr als 12.000 Kandidatinnen und Kandidaten an, von denen 420 das Bürgermeisteramt anstreben. Es sind nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der Parlamentsparteien SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne und NEOS. In jeweils 18 Gemeinden hoffen auch die impfkritische MFG und die Liste „Klartext“, die aus dem Team HC Strache hervorgegangen ist, auf Wählerstimmen. Außerdem stehen 72 Bürgerlisten, die zu keiner Partei gehören, zur Wahl.

Der Wahlkampf gestaltete sich, im Schatten von Tirol- und Bundespräsidentenwahl, eher schaumgebremst. Regionale Themen wurden weitgehend von Energiekrise, Teuerung und der Flüchtlingssituation an der Grenze überlagert.

Wahlziele der Parlamentsparteien
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SPÖ aktuell Nummer eins bei Bürgermeisterämtern

„Bürgermeisterpartei“ im Burgenland ist aktuell die SPÖ mit 85 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Sie gewann bei den letzten Bürgermeisterwahlen vor fünf Jahren 83 Bürgermeisterämter, seitdem kamen noch die Bürgermeistersessel in Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) und Heugraben (Bezirk Güssing) dazu – mehr dazu in Erdrutschsieg für SPÖ in Heugraben und Lutzmannsburg: Roman Kainrath neuer Bürgermeister. Die ÖVP hält bei 82 Bürgermeisterämtern. Sie hat zwar seit der letzten Wahl Heugraben verloren, dafür aber Deutschkreutz dazugewonnen – mehr dazu in Kacsits neuer Bürgermeister von Deutschkreutz. Unabhängige Listen stellen vier Bürgermeister.

SPÖ Parteitag
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Der SPÖ-Parteitag Mitte Mai war gleichzeitig auch Startschuss für den Gemeinderatswahlkampf

SPÖ-Ziel: Bürgermeister und Mandate dazugewinnen

Wahlziel der SPÖ ist es laut Landesgeschäftsführer Roland Fürst, den Abstand zur ÖVP deutlich zu erhöhen, in Prozenten und Mandaten zuzulegen und zwei bis vier Bürgermeisterämter dazuzugewinnen – mehr dazu in SPÖ für Wahlsonntag optimistisch. Bei den Gemeinderatswahlen vor fünf Jahren kam die SPÖ im Burgenland auf 44,4 Prozent.

SPÖ für Wahlsonntag optimistisch

Die SPÖ hat am Freitag ihre Wahlziele für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am Sonntag bekräftigt: zulegen, den Abstand zur ÖVP vergrößern und Bürgermeisterinnen und Bürgermeister dazugewinnen.

Heuer tritt die SPÖ in allen 171 Gemeinden an, bei den Bürgermeisterwahlen gibt es in 166 Gemeinden eine SPÖ-Bürgermeisterkandidatur – mehr dazu in GR-Wahl: SPÖ setzt auf Pflege und Mindestlohn. Bereits jetzt steht fest, dass Österreichs jüngster Bürgermeister, Fabio Halb (SPÖ), in Mühlgraben im Amt bleibt. Der 25-Jährige hat keinen Gegenkandidaten.

Nehammer,Sagartz,Fazekas
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Die ÖVP holte sich zum Wahlkampfauftakt Unterstützung von Bundeskanzler Karl Nehammer

ÖVP-Ziel: Auf „Augenhöhe“ bleiben

Auch die ÖVP hat für den Wahlsonntag ein klares Wahlziel formuliert. Sie will auf „Augenhöhe“ mit den Sozialdemokraten bleiben – mehr dazu in ÖVP bekräftigt Wahlziele. Man wolle das starke Niveau der letzten Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen halten, so ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz.

ÖVP bekräftigt Wahlziele

Am Sonntag finden im Burgenland die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen statt. Die ÖVP zog am Donnerstag Bilanz über ihren Wahlkampf. Dabei bekräftigte die Volkspartei ihre Wahlziele und kritisierte erneut den Wahlkampf der SPÖ.

Die ÖVP steht heute bei den Gemeinderatswahlen in 166 Gemeinden zur Wahl. Bei den Bürgermeisterwahlen gibt es in 156 Gemeinden ÖVP-Kandidaturen. Bei den Gemeinderatswahlen vor fünf Jahren kam die ÖVP im Burgenland auf 42,1 Prozent der Stimmen – mehr dazu in GR-Wahl: ÖVP-Auftakt mit Kanzler.

FPÖ-Ziel: Ein Bürgermeister und Einzug in Stadtsenate

Die FPÖ hofft auf einen Bürgermeister und den Einzug in Stadtsenate. Insbesondere dort, wo sie bereits etabliert ist, will sie stärker werden – mehr dazu in Petschnig: FPÖ will Bürgermeister bei GR-Wahlen. Man geht heuer mit weniger Kandidatinnen und Kandidaten in die Wahl als 2017.

FPÖ im Gemeinderatswahlkampf
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FPÖ-Kandidaturen für das Bürgermeisteramt

Man habe heuer leider nicht diese Breite wie damals, aber man konzentriere sich auf die FPÖ-Kerngemeinden und Stärken und sei sehr zuversichtlich, so FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig – mehr dazu auch in GR-Wahl: FPÖ mit blauen Kernthemen. Die FPÖ tritt diesmal in 71 Gemeinden an, in 44 gibt es eine FPÖ-Bürgermeisterkandidatur. Bei den Gemeinderatswahlen 2017 kam die FPÖ im Burgenland auf 6,3 Prozent der Stimmen.

Grünen-Ziel: Einzug in 22 Gemeinderäte

Die Grünen wollen überall dort, wo sie antreten, in den Gemeinderat kommen und in großen Gemeinden, wo man schon sehr viel gestalte, stärker werden, sagte die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik über das Wahlziel – mehr dazu in Grüne: Wahlfinale mit Kogler.

Petrik,Kogler
Grüne Burgenland
Auch die Grünen holten sich im Wahlkampf mit Vizekanzler Werner Kogler Unterstützung aus Wien

In 22 Gemeinden bewerben sich Kandidatinnen und Kandidaten der Grünen heuer um Wählerstimmen, in acht davon kämpft man auch um das Bürgermeisteramt. Das sind weniger Kandidaturen als 2017, als die Grünen bei den Gemeinderatswahlen im Burgenland auf 1,9 Prozent der Stimmen kamen.

Wahlkampfauftakt NEOS in Eisenstadt
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Wahlkampfauftakt von NEOS Ende August

NEOS-Ziel: Einzug in fünf Gemeinderäte

Die NEOS sind im Burgenland bisher nur in Pinkafeld (Bezirk Oberwart) im Gemeinderat vertreten. Sie erreichten 2017 burgenlandweit 0,3 Prozent der Stimmen bei den Gemeinderatswahlen. Heuer gibt es in insgesamt fünf Gemeinden NEOS-Kandidaturen, in vier davon auch für das Bürgermeisteramt. NEOS-Wahlziel ist der Einzug in diese fünf Gemeinderäte – mehr dazu in NEOS: Wahlkampf-Hilfe von der Parteichefin.

Eisenstadt,Rathaus,Wahl
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Warteschlange vor dem Wahllokal am vorgezogenen Wahltag

Knapp 14 Prozent nutzen vorgezogenen Wahltag

Die ersten Wählerinnen und Wähler gaben im Burgenland schon am Freitag vor einer Woche, beim vorgezogenen Wahltag, ihre Stimme ab – oder auch per Briefwahl. Insgesamt wurden für die Wahlen 26.637 Wahlkarten ausgestellt – mehr dazu in Mehr Wahlkarten als vor fünf Jahren.

Das Angebot eines zweiten Wahltages kommt an: Im Burgenland wählten bereits 13,84 Prozent der Wahlberechtigten – mehr dazu in Vorgezogener Wahltag gut angenommen. Unter den 277.477 Wahlberechtigten bei diesen Gemeinde- und Bürgermeisterwahlen sind 26.814 Menschen, die einen Nebenwohnsitz im Burgenland haben, und 17.898 Unionsbürger.