Martin Pollak
ORF
ORF
Chronik

Ukraine: Autor Martin Pollak plant „Solidaritätslesung“

Der in Bocksdorf (Bezirk Güssing) lebende Journalist und Autor Martin Pollack schließt sich dem Widerstand in der Ukraine auf seine Weise an. Er will österreichische Schriftsteller zu einer Solidaritätslesung versammeln. Pollak ist der Ukraine eng verbunden und leidet mit den Kriegsopfern mit.

Der Schriftsteller Martin Pollack ist vom Leid in der Ukraine sehr ergriffen. Er will sich den russischen Panzern in den Weg stellen, mit den Mitteln des Schriftstellers. „Wir können nicht mehr machen, ich bin 78, ich habe Krebs, ich kann mich jetzt nicht lächerlich machen und sagen: ‚Bitte gebt mir eine Kalaschnikow‘. Ich kann damit nicht einmal umgehen. Aber wir müssen alles versuchen, um unseren Freunden zu helfen und um Putin Einhalt zu gebieten.“

Martin Pollak und Hannes Auer
ORF
Martin Pollak mit ORF-Burgenland-Redakteur Hannes Auer

„Das ist Genozid“

Pollack ist gerade dabei eine Lesung für die Ukraine zu organisieren. Österreichische Autoren lesen übersetzte Texte ukrainischer, aber auch kritischer russischer Autoren. Karl-Markus Gauß, Christoph Ransmayr und Doron Rabinovici haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Die Lesung soll den Österreicherinnen und Österreichern auch vermitteln, wie groß die – bei uns viel zu wenig bekannte – ukrainische Kultur ist, und was bei einem Untergang der Ukraine verloren ginge.

Autor Martin Pollak plant eine „Solidaritätslesung“ für die Ukraine

Pollack hat als Künstler häufig mit der Ukraine zu tun, viele Menschen dort stehen ihm nahe. „Das sind Leute, mit denen ich im Kaffeehaus oder im Wirtshaus gesessen bin, und plötzlich sind sie wirklich in Lebensgefahr, ich weiß nicht, ob sie morgen noch leben. Ich war immer pessimistisch was Putin angeht, aber so etwas konnte ich mir nicht vorstellen, dass das in Europa passiert, was wirklich auf Völkermord hinausläuft, das kann man nicht anders nennen, das ist Genozid.“

Martin Pollak
ORF
Pollak ist mit der Ukraine eng verbunden

„Krieg gegen Freiheit und Demokratie“

Aus Sicht Martin Pollacks kann uns in Österreich das Schicksal dieses Landes nicht egal sein. „Dieser Krieg richtet sich primär gegen die Ukraine, aber er richtet sich gegen Europa, das ist ein Krieg, der gegen uns geführt wird, gegen die Freiheit, gegen die Demokratie, gegen alles was Europa bedeutet. Das will Putin in seiner unglaublichen Wut zerstören, weil er das nicht versteht.“ An der Front stehen und kämpfen kann Pollack nicht, aber er sagt, wir müssen in der Wahrheit leben und er glaubt, dass die Wahrheit am Ende siegen wird.