Mittlerweile ist ein Teil des burgenländischen Hilfskonvois, der Dienstagfrüh in die ukrainische Stadt Uschgorod aufgebrochen ist, sicher angekommen. Die fünf Lkw voll mit Hilfsgütern wurden von einem Feuerwehrauto begleitet. Mit dabei ist auch der freiwillige Helfer Florian Tremmel aus Loipersbach. Seit mehr als einer Stunde hält er sich in der Caritas Zentrale im Zentrum von Uschgorod auf.
Der ORF Burgenland hat Tremmel per Telefon erreicht: „Bis jetzt haben wir noch nichts verteilen können. Es war ein Treffen mit den Zuständigen der Regionen. Jetzt haben wir eine Weisung der Botschaft bekommen, über die derzeitige Lage. Jetzt überlegen wir, ob wir hier bleiben, oder zurück nach Ungarn fahren oder nach Hause fahren. Sie haben uns nachdrücklich darauf hingewiesen, dass die Lage sehr ernst ist.“
Kroiss mit Unterstützern bald in Uschgorod
Dienstagfrüh brach Pfarrer Günter Kroiss mit vier Unterstützern in Richtung Uschgorod auf.
Unter ihnen ist der Draßburger Christoph Haider, der nun für die Koordination der Ukrainetransporte verantwortlich zeichnet: „Es ist mit der Botschaft bzw. mit hiesigen Beamten so ausgemacht, dass wir durch die Grenze eskortiert werden. Wichtig ist das, weil wir mit der österreichischen Botschaft, die jetzt auch in Uschgorod beheimatet oder zwangsbeheimatet ist, dort zusammentreffen, um die weiteren Koordinationen zu planen.“
Verteilsystem wird mit Caritas aufgebaut
Da derart viele Hilfsgüter gespendet wurden, gilt es nun in Uschgorod gemeinsam mit der örtlichen Caritas ein Verteilsystem aufzubauen. Nicht nur für diesen Transport, sondern auch für zukünftige, erklärte Haider: „Wichtig ist es jetzt, Lagerplätze und Lagerkapazitäten zu schaffen, dass wir quasi von Österreich dorthin liefern. Und von diesen Lagerplätze, von diesen zentralen Lagerplätzen wird die Caritas Uschgorod dann die nötigen Schritte in die Wege leiten, um dann vor Ort den Menschen helfen zu können.“ Von Eisenstadt nach Uschgorod sind es knapp 600 Kilometer.
Flucht vor dem Krieg
Rund eine halbe Million Menschen ist derzeit laut Angaben Vereinten Nationen auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine. Hauptziele sind für viele Polen, Rumänien und die Slowakei, aber auch Deutschland und Österreich. Auch im Burgenland sind die Fluchtbewegungen deutlich angestiegen: Von Montag auf Dienstag sind rund 3.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge über die Grenzen ins Burgenland gekommen, heißt es aus dem Büro des Landeshauptmannes. Der Großteil der Menschen macht sich weiter auf den Weg Richtung Deutschland.