Und zwar gemeinsam mit 30 anderen Menschen im Keller eines Hauses, das die Leihmutter-Agentur zur Verfügung stellte. Die Versorgung sei weitgehend gewährleistet, doch aufgrund von Ausgangssperren dürfen sie das Haus nicht verlassen, sagt Bednar.
„Wir erleben jeden Tag aufs Neue einen Horror“
„Die Situation lässt niemanden kalt, wir sind sehr angespannt. Wir befinden uns in einem Keller mit dreißig Leuten aus ungefähr 15 verschiedenen Nationen. Und wir müssen jeden Tag aufs Neue einen Horror durchleben, den wir so nicht gewohnt sind“, sagt Bednar im Gespräch mit Burgenland heute-Moderator Martin Ganster.
„Wir haben derzeit noch Internetverbindung nach draußen, verfolgen natürlich aufmerksam die Medien. Wir haben auch Kontakt mit fünf ukrainischen Einheimischen, die uns hier mit lokalen Medien versorgen. Und den Rest bekommen wir nachts von draußen mit, wenn die Schüsse hereinhallen“, so Bednar auf die Frage, was sie in dem Keller von draußen mitbekommen würden.

„Hören Einschläge relativ nah“
Die Ausgangsbeschränkung sei bis Montag 8.00 Uhr verlängert worden. Aus den Wohnungen haben sie die Kühlschränke leer geräumt und in den Keller gebracht. „Einschläge hören wir in der Umgebung immer relativ nah“, so Bednar. Durch Luftschutzsirenen werden Angriffe aus der Luft gemeldet, dann müsse man sofort Luftschutzbunker oder den Keller aufsuchen. „Doch wir sind eigentlich seit zwei Tagen in diesem Keller, wir sind komplett isoliert“, sagt Bednar im ORF Burgenland-Gespräch.
Man versuche stimmungsmäßig das Beste daraus zu machen, so Bednar. „Wir beten jeden Tag, dass dieser sinnlose Krieg endlich zu Ende geht“, sagt Bednar.
Burgenland heute-Moderator Martin Ganster im Gespräch mit Georg Bednar
Ehepaar hofft auf Notpass für Tochter
Ihre kleine Tochter konnten die Bednars noch nicht sehen, der Leihmutter und dem Kind gehe es aber gut. „Wir vermuten, dass wir unsere Tochter in den nächsten ein bis zwei Tagen in Empfang nehmen können. Wir werden dann mit der Botschaft in Kontakt treten, die sind derzeit in der Nähe der ungarischen Grenze stationiert. Und wir müssen dann einfach abwarten, wie wir mit Kind das Land sicher verlassen können“, so Bednar.
Für das Kind gibt es noch keine Geburtsurkunde, die Bednars hoffen auf die Ausstellung eines Notpasses. An eine Abreise sei derzeit allerdings kaum zu denken. Es gibt keine Flüge, kaum Zugverbindungen und nur maximal 20 Liter Treibstoff pro Person.