Landeshauptmann Doskozil präsentiert sein Team
ORF/Thomas Prunner
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Politik

Regierung Doskozil 2.0

Landeshauptmann und Regierung wurden am Montag bei der konstituierenden Sitzung gewählt. 35 von 36 Abgeordneten gaben der Regierung ihre Stimme. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil setzt bei seiner Regierung 2.0 auf Kontinuität: Alle SPÖ-Landesräte bleiben.

Doskozil absolvierte den SPÖ-Landtagswahlkampf mit dem Bonus des Landeshauptmannes – mehr dazu in Fast 57.000 Vorzugsstimmen für Doskozil. Doskozil stammt aus Kroisegg und war als Polizeichef zuständig für die Sicherheitskoordination bei der Flüchtlingswelle 2015.

Doskozil: Vom Polizeichef zum Landeshauptmann

Dann folgten fast zwei Jahre als Verteidigungsminister. Im Bund kam 2017 die türkis-blaue Bundesregierung. Doskozil wechselte als Finanzlandesrat ins Burgenland. Er wurde dann SPÖ-Landesparteichef und löste vor fast einem Jahr Hans Niessl auch als Landeshauptmann ab – mehr dazu in Doskozil als Landeshauptmann angelobt. Mindestlohn im Landesdienst, Pflegeplan, Gratiskindergarten und Biowende setzte er als Landeshauptmann der rot-blauen Regierung um.

Doskozil überraschte mit Posten für Verlobte

Kurz vor der Angelobung überraschte Doskozil mit einer Personalentscheidung – seine Verlobte Julia Jurtschak sollte als Sozialreferentin in seinem Büro arbeiten. Einen Tag später gab Doskozil via Facebook bekannt, dass sie den Posten nicht annehmen wird. Grund dafür seien die „heftigen Reaktionen“ – mehr dazu in Doskozils Verlobte nimmt Posten nicht an.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig gratuliert Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
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Die SPÖ erreichte bei der Landtagswahl die absolute Mehrheit

„Will kein scheinheiliges Mitleid“

Eine neuerliche Stimmbandoperation im Oktober forderte eine mehrwöchige politische Pause – nach der Rückkehr sagte er: „Ich will kein scheinheiliges Mitleid“ – mehr dazu in Doskozil: „Es ist kein Krebs“.

Am 26. Jänner wurde Hans Peter Doskozil klarer Wahlsieger – der 49-Jährige holte bei der Landtagswahl für die SPÖ die absolute Mehrheit und festigt seine Position als starker Mann in der Partei – mehr dazu in SPÖ schafft Absolute. „Das ist der schönste Tag in meinem Leben“, sagte der Landeshauptmann bei seinem ersten Statement zum Ergebnis – Doskozil: „Schönster Tag in meinem Leben“.

Hans Peter Doskozil und Astrid Eisenkopf
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Astrid Eisenkopf mit Hans Peter Doskozil

Astrid Eisenkopf: erste Landeshauptmann-Stellvertreterin

Vor fünf Jahren war Astrid Eisenkopf die Überraschungskandidatin im SPÖ-Regierungsteam unter Landeshauptmann Hans Niessl – mehr dazu in SPÖ präsentiert neues Team. Mit 35 Jahren ist sie auch die Jüngste in der Regierung – und sie ist die erste Landeshauptmann-Stellvertreterin – mehr dazu in Eisenkopf wird LH-Stellvertreterin.

Seit 2015 Landesrätin

Im Juli 2015 wurde Eisenkopf erstmals als Landesrätin angelobt. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen unter anderem Jugend, Energie und Umweltschutz. Nach dem Landeshauptmannwechsel und der Regierungsumbildung im Vorjahr übernahm sie auch die Bereiche Konsumentenschutz und Landwirtschaft.

Ihre Vorzeigeprojekte sind die Biowende sowie die Klima- und Energiestrategie. Eisenkopf ist auch SPÖ-Landesfrauenvorsitzende. Ihr Aufgabenbereich als Landesrätin wird um Gemeinde- und Staatsbürgerschaftsangelegenheiten erweitert.

SPÖ Regierung
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Angelobung vor einem Jahr

Christian Illedits: vom Landtagspräsidenten zum Landesrat

Landesrat Christian Illedits aus Draßburg, der jetzt in Ollersdorf lebt, ist seit Jahrzehnten politisch aktiv. Er war Mitglied im SPÖ-Ortsparteiausschuss, Bürgermeister, Landtagsabgeordneter, Klubobmann und Landtagspräsident. Vor einem Jahr holte ihn Doskozil dann in sein Regierungsteam.

Der 61-Jährige ist zuständig für das Sportressort, den Arbeitsmarkt, Breitband, Digitalisierung, Forschung und Soziales – dazu zählt auch das im Herbst im Landtag beschlossene Beschäftigungsmodell für pflegende Angehörige. Außerdem vertritt Illedits das Burgenland im Ausschuss der Regionen. Sein Aufgabengebiet wird in der neuen Regierungsperiode um das – bisher von der FPÖ besetzte – Wirtschaftsressort erweitert.

Leerer Landtagssitzungssaal
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Landtagssitzungssaal

Heinrich Dorner bleibt Landesrat

Der Mittelburgenländer Heinrich Dorner war im Vorjahr ein Wunschkandidat von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Er hat bereits Erfahrungen in der Privatwirtschaft und in der Kommunalpolitik gesammelt.

Zuständig ist Dorner für Bau, Raumplanung, Wohnbauförderung und Verkehr. Mobilität ist im Land der Pendlerinnen und Pendler ein wesentliches Thema. Neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs zählen für Dorner Investitionen in die Verkehrssicherheit. Auch das Thema „Radeln im Alltag“ will Dorner in der nächsten Legislaturperiode weiter forcieren. Außerdem warten neue Aufgabenfelder auf den zweifachen Vater: Er ist nun auch für die Feuerwehr und den Katastrophenschutz zuständig.

Auch Daniela Winkler weiterhin im Regierungsteam

Landesrätin Daniela Winkler galt hinter den Kulissen als Wackelkandidatin – man war sich nicht ganz sicher, ob sie bleibt, aber sie gehört weiter zur SPÖ-Regierungsmannschaft. Winkler war Unternehmensberaterin und Gemeinderätin in Frauenkirchen gewesen, bevor sie Landesrätin wurde. Sie hat zwei Kinder.

Winkler sitzt seit dem 28. Februar des Vorjahres auf der Regierungsbank. Ihre Agenden umfassen die Bereiche Fachhochschulen, Bildung, Jugend und Familie. In ihre Amtszeit fällt die Einführung des Gratis-Kindergartens für alle. Die Novelle des Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes sieht – neben dem Wegfall der Elternbeiträge – eine Ausweitung der Öffnungszeiten und der Ferienbetreuung sowie die Umstellung auf Bio-Mittagessen in allen burgenländischen Kindergärten vor. Ab jetzt wird sich die 39-Jährige auch um Integration und das Asyl- und Flüchtlingswesen kümmern.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landtagspräsidentin Verena Dunst
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Verena Dunst im Landtagssitzungssaal

Verena Dunst bleibt Erste Landtagspräsidentin

Das politische Engagement von Verena Dunst bei der SPÖ reicht zurück bis in die frühen 1980er Jahre: Gesundheit und Frauen waren ihre Themen. Dunst gilt als politische Eisbrecherin: Sie war erste Frauenlandesrätin, erste Agrarlandesrätin und ist seit fast einem Jahr die erste Frau an der Spitze des burgenländischen Landtags.

18 Jahre war Verena Dunst als Landesrätin im SPÖ-Regierungsteam von Hans Niessl. Mit dem Landeshauptmannwechsel vor einem Jahr hat sich auch Dunst beruflich verändert: Sie wurde die erste Landtagspräsidentin im Burgenland und startete eine Demokratie-Offensive: Dazu gehören beispielsweise zielgruppenspezifische Führungen durch das Landhaus und eine Reform des Jugendlandtags.

Georg Rosner ist Zweiter Landtagspräsident

Das Amt des Zweiten Landtagspräsidenten steht der zweitstärksten Partei zu – der ÖVP. Rudolf Strommer tritt als 2. Landtagspräsident ab, sein Nachfolger ist Georg Rosner, Bürgermeister in Oberwart. Mit Rudolf Strommer verlässt ein Urgestein der ÖVP den burgenländischen Landtag. Mehr als zwanzig Jahre lang saß Strommer insgesamt im Landtag, zuletzt viereinhalb Jahre lang als Zweiter Landtagspräsident.

Als designierter Nachfolger wurde vor zwei Wochen Georg Rosner vorgestellt. Rosner ist seit 2012 Bürgermeister von Oberwart, bei der vergangenen Gemeinderatswahl wählten ihn mehr als 58 Prozent der Bürger an die Spitze der Stadt. Nach viereinhalb Jahren als Abgeordneter im Landtag wird er in dieser Periode nun Zweiter Landtagspräsident. Georg Rosner ist 57 Jahre alt und Vermessungstechniker. Er ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.

Kurt Maczek ist Dritter Landtagspräsident

Der Dritte Landtagspräsident steht aufgrund der absoluten Mehrheit der SPÖ zu. Kurt Maczek übernimmt diese Position – er war bereits Abgeordneter. Seit knapp 15 Jahren sitzt er ohne Unterbrechung im burgenländischen Landtag, zuletzt war er Mitglied in den Ausschüssen für Agrar, Petitionen und Immunität.

Maczek ist 64 Jahre alt und Bürgermeister von Pinkafeld. Vor knapp 18 Jahren gelang es ihm, die einstige ÖVP-Hochburg im Bezirk Oberwart umzudrehen. Als Dritter Landtagspräsident folgt er Ilse Benkö (FPÖ), sie ist in der neuen Legislaturperiode wieder einfache Abgeordnete. Kurt Maczek ist karenzierter Lehrer, er unterrichtete 25 Jahre lang an der HTL in Pinkafeld. Er ist geschieden und Vater einer Tochter und eines Sohnes.