Hans Peter Doskozil
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Politik

Doskozils Verlobte nimmt Posten nicht an

Julia Jurtschak, die Verlobte von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), nimmt den Posten als Sozialreferentin im Land nicht an. Das hat sie am Samstagvormittag über die Facebook-Seite von Doskozil bekanntgegeben. Als Grund dafür nennt sie die „heftigen Reaktionen“ und „veröffentlichte Meinungen“.

Ihre Entscheidung habe Jurtschak nach einem langen Gespräch mit Doskozil getroffen. Sie verweist auf ihre Ausbildung und ihre entsprechenden Vorkenntnisse als Eventmanagerin. „Ich verstehe aber auch zum Teil, dass es viele Menschen gibt, die nun glauben, ich hätte diesen Job nur erhalten, weil ich die Verlobte des Landeshauptmanns bin“, so Jurtschak.

Screenshot Facebook
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Julia Jurtschaks Statement in den Sozialen Netzwerken

„Heftige Reaktionen“ als Grund

Die „heftige Reaktion“ auf die gestrige Nachricht von ihrer Bestellung zeige ihr, dass sie sich wohl nie ganz auf ihre Aufgabe hätte konzentrieren können und in ihrer Arbeit immer unter Rechtfertigungsdruck gestanden wäre. Dem wolle sie sich nicht aussetzen, so Jurtschak in der schriftlichen Facebook-Stellungnahme.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass Jurtschak Sozialreferentin in Doskozils Büro werden sollte – Ressortaufteilung in SPÖ-Alleinregierung fix.

Kritik von NEOS und ÖVP

Kritisiert worden war die Postenbesetzung unter anderem seitens mehrerer Parteien und Experten. NEOS-Landessprecher Eduard Posch sprach von einer „absolut politisch-moralischen Grenzüberschreitung“ und „Vetternwirtschaft in Reinkultur“.

Die stellvertretende ÖVP-Generalsekretärin Gaby Schwarz schrieb in einer Aussendung: „Solch eine Personalentscheidung ist aus Sicht der Volkspartei nicht nachvollziehbar und aus moralischer Sicht bedenklich.“