Die chinesische Wirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten extrem aufgeholt. Mittlerweile ist die Wirtschaftsmacht größer als jene der Europäischen Union – nur noch die USA sind noch größer. Für Österreich ist China ein wichtiger Handelspartner, und auch burgenländische Firmen unterhalten Beziehungen ins Reich der Mitte. Exportiert werden unter anderem Elektronik oder Wein.
Olympische Spiele
Seit neun Jahren setzt sich die Winzerin Pia Strehn aus Deutschkreutz mit China auseinander – auch um dort ihre Weine zu verkaufen. Doch seit Ausbruch der Pandemie ist das Geschäft in China um die Hälfte zurückgegangen – vor allem aufgrund des dortigen Konsumverhaltens, so Strehn: „In China ist das natürlich eine sehr gesellschaftliche Sache, wo man Wein trinkt. Also zuhause wird das nicht so oft praktiziert. Da merkt man natürlich, dass der Absatz weniger wird.“
Persönlicher Kontakt sehr wichtig
Die Winzerin war schon öfter in China, auch mit einer burgenländischen Delegation im Jahr 2018. Aufgrund der strengen Einreiseregelungen war Strehn nun aber drei Jahre nicht mehr im Land. Das ist ein Problem, denn gerade der persönliche Kontakt mit den Kunden sei für Winzer entscheidend. „Wenn ich in China bin, dann besuchen wir gemeinsam mit dem Importeur Kunden und machen Abendessen, machen Veranstaltungen. Da lernt man sehr viele Kunden kennen auch, und da wird eben sehr viel gesprochen, da erfahren die Leute Geschichten, das ist natürlich auch sehr belebend für das Geschäft. Der persönliche Kontakt ist jetzt nicht vorhanden, und man merkt schon, dass es etwas weniger geworden ist.“
Umstieg auf digitale Lösungen
Die Firma Melecs in Siegendorf produziert elektronische Steuergeräte – seit 2016 auch in einer Niederlassung im chinesischen Wuxi. Bei Melecs gehören regelmäßige Reisen nach China der Vergangenheit an. „Als wir gestartet haben, sind viele von unseren Kollegen in China gewesen. Die Österreicher haben den chinesischen Kollegen geholfen, das Geschäft aufzubauen. Dann kam die Pandemie – rigoroser Einschnitt, keine Besuche mehr möglich. Und daher sind wir auf die neuen technischen Möglichkeiten über Skype etc. angewiesen und so wickeln wir unser Geschäft ab“, so Ernst Mayrhofer von Melecs. Das Geschäft laufe auch trotz Pandemie sehr gut. Im Vorjahr gab es ein Umsatzplus von 20 Prozent. „Wirtschaftlich kann ich sagen, dass in China das Geschäft floriert. Der chinesische Markt verzeichnet hohe Wachstumsraten und davon profitieren auch wir.“
Optimistischer Blick in die Zukunft
Pia Strehn ist weiterhin von den Chancen in China überzeugt: „Es hat sich so viel verändert, es hat sich so viel ergeben. Man muss halt immer dran blieben, Kontakt behalten und auch in die Zukunft blicken, wie man die Produkte für die Zukunft auch gestalten kann für diesen Markt.“ Die burgenländische Wirtschaft ist überzeugt davon, dass der chinesische Markt auch nach der Pandemie noch riesiges Potential haben wird.