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Landwirtschaft

Preisverfall bei Schweinefleisch

Der Preis für Schweinefleisch ist in den vergangenen zwölf Monaten stark zurückgegangen. Einer der Gründe für den Preisverfall: Die Gastronomie fällt wegen der coronavirusbedingten Schließungen als Abnehmer aus. Der Preis für Bio-Schweinefleisch hingegen ist konstant.

Der Landwirt Hans Unger in Oberschützen (Bezirk Oberwart) hat vor vier Jahren auf Bio-Schweinehaltung umgestellt. Die wichtigsten Unterschiede zur konventionellen Haltung: Die Schweine bekommen Biofutter, haben relativ viel Platz und Auslauf. Die Hauptmotivation für die Umstellung waren die starken Preisschwankungen bei Schweinefleisch aus konventioneller Haltung, sagt Hans Unger. 20 Jahre habe er das Auf und Ab miterlebt. Der Preis für Bio-Schweinefleisch sei immer konstant mit einer leicht steigenden Tendenz.

Bio-Schweine
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Bio-Schweinehaltung

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie greifen mehr Konsumentinnen und Konsumenten zu Bioschweinefleisch, so Unger. Er beliefert hauptsächlich die großen Handelsketten und kann die Nachfrage derzeit nicht befriedigen. Die Umstellung auf Bio sei relativ teuer, leichter tun sich Landwirte, die das Futter selbst erzeugen.

Zu großes Angebot in Europa

Bauern, die Schweine konventionell halten, sind mit einem Preisverfall konfrontiert – von rund zwei Euro pro Kilo Lebendgewicht vor einem Jahr auf 1,34 Euro heute. Dass die Gastronomie als Abnehmer ausfällt, sei nur ein Grund für den Preisrückgang, sagt Wolfgang Pleier von der Abteilung Tierzucht in der Landwirtschaftskammer. Durch den Ausbruch der Schweinepest in Deutschland seien die Exporte nach China gestoppt worden, somit bleibe das Fleisch aus Deutschland im europäischen Markt und dadurch komme es zu einem Angebotsüberhang, so Pleier.

Der Konsum von Schweinefleisch von 53 Kilogramm pro Kopf und Jahr ist rückläufig, ebenso die Zahl der Betriebe. Der Bio-Anteil liegt im Burgenland derzeit bei 18 Prozent, Tendenz steigend.