Ex-Bankdirektor Pucher wurde am Mittwochvormittag befragt – er schilderte den letzten Tag in der Bank und sprach über Goldgeschenke an SPÖ- und ÖVP-Politiker – mehr dazu in U-Ausschuss: Pucher spricht über Goldgeschenke. Pucher ist gesundheitlich angeschlagen. Die Befragungszeit war auf 45 Minuten begrenzt.
Aufgeflogen ist der Commerzialbank-Skandal Mitte Juli 2020. Zur Klärung der politischen Verantwortlichkeiten wurde ein Untersuchungs-Ausschuss eingesetzt. Den Vorsitz führt Landtagspräsidentin Verena Dunst, Verfahrensrichter ist Walter Pilgermair. Der Ausschuss tagt im Eisenstädter Kulturzentrum.
Befragungen seit 5. November
Der Untersuchungsausschuss begann am 5. November mit den Befragungen. Bisher stellten sich etwa Ex-Landesrat Christian Illedits (SPÖ) Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), Ex-Commerzialbank-Vorständin Franziska Klikovits und Ex-Commerzialbank-Aufsichtsrat Ernst Zimmermann den Fragen der Abgeordneten – mehr dazu in Ex-Landesrat Illedits vor U-Ausschuss, U-Ausschuss: Klikovits gibt sich reumütig, U-Ausschuss: Zimmermann sagte aus und U-Ausschuss: Befragungen gehen weiter.
Auch die Frau von Martin Pucher war bereits als Auskunftsperson geladen – mehr dazu in U-Ausschuss: Entschuldigung von Puchers Gattin.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wurde ebenfalls befragt. Er kritisierte die Bankenaufsicht und sagte, diese habe „auf Kindergartenniveau versagt.“ Doskozil gab außerdem bekannt, dass die Landesregierung den Verfassungsgerichtshof anrufen werde und jene Bestimmung im Paragraf 3 des Finanzmarktbehördenaufsichtsgesetzes bekämpfen, der die Haftung der FMA für Schäden regelt. Mehr dazu in Doskozil im U-Ausschuss.