Das Land Burgenland hat 2019 Strafanzeige gegen den Investor Michael Tojner eingebracht. Es geht um den Vorwurf des Betrugs. Tojner soll über Strohmänner und Firmen drei gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften gekauft haben. Der Wert der Immobilien sei dann bei der vom Land durchgeführten Aberkennung als viel zu niedrig angesetzt worden. Später soll Tojner die Immobilien mit hohen Gewinnen weiterverkauft haben. Laut dem aktuellen Kurier-Bericht von Dienstag beziffert das Land den Schadensbetrag nun mit 163 Millionen Euro.
Tojners Anwalt weist Vorwürfe „auf das Schärfste“ zurück
Die Zeitung zitiert aus einem Ermittlungsbericht des Bundeskriminalamts. Demnach soll die Pannonia im Jahr 2009 – entgegen dem Vermögensprinzip des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes – drei Liegenschaften in Wien weit unter dem marktüblichen Verkaufswert an die „MVP Immobilien und Beteiligungs GmBH“ von Tojner verkauft haben. Unmittelbare Täter sollen die beiden Pannonia-Geschäftsführer gewesen sein, Tojner soll alles geplant haben. Tojners Anwalt hat die Vorwürfe „auf das Schärfste“ zurückgewiesen. Sein Mandant sei bereit, die – wie es heißt – „mangelhaften Verwaltungsverfahren“ neu durchzuführen und so zu einer Lösung der mit dem Land Burgenland bestehenden Auseinandersetzung beizutragen.
Der Anwalt verwies auf ein OGH-Urteil, demzufolge der Untreuetatbestand in den bisherigen Ermittlungen falsch angewendet worden sei. Außerdem habe auch der Landesrechnungshof festgestellt, dass das Land im Entzugsverfahren selbst schwere Fehler gemacht habe. Im Zusammenhang mit diesem Fall ist auch Tojner vor Gericht gegangen und hat das Land Burgenland auf Schadenersatz geklagt. Der entsprechende Zivilrechtsprozess läuft noch.