Michael Tojner
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Politik

Tojner: Landesgericht Wien ortet Strohmänner

In der Causa Tojner verhärtet sich offenbar der Verdacht, dass der Immobilieninvestor Michael Tojner zumindest wirtschaftlicher Miteigentümer der Wohnbaugesellschaften Pannonia, Gesfö sowie Riedenhof war. Das berichtet die Rechercheplattform Dossier.

Laut Dossier sei das Straflandesgericht Wien zum Schluss gekommen, dass sich Tojner über ein ausgeklügeltes System an Strohmännern und Treuhändern die Gemeinnützigen Bauvereinigungen unter den Nagel gerissen habe. Der Firmensitz der gemeinnützigen Wohnbauträger wurde ja in das Burgenland verlegt, bevor sie verkauft worden sind.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat Tojner 2019 auf 200 Millionen Euro Entschädigung geklagt, weil der wahre Wert der Immobilien beim Verkauf verschleiert worden sei. Beim Verkauf von gemeinnützigen Wohnungen müssen an das zuständige Bundesland Abschlagszahlungen geleistet werden. Die seien zu niedrig gewesen und dem Land sei ein Schaden von mindestens 130 Millionen entstanden, das hat auch der Landesrechnungshof festgestellt.

Prozess um Gutachter- und Anwaltskosten am Montag

Die WkSta ermittelt in dieser Causa bereits gegen 40 Personen. Tojner weist jede Schuld von sich, er hat ebenfalls das Land auf 420.000 Euro wegen Gutachter- und Anwaltskosten geklagt. Dieser Prozess findet am Montag statt – mehr dazu in Tojner klagt Land auf Schadenersatz. Am Montag dürfte der Fall aufgrund von Zeugenabsagen noch nicht abgeschlossen werden, ein Urteil ergeht jedenfalls schriftlich.

Tojner ist bei dem Termin am Montag laut seinem Anwalt Karl Liebenwein nicht selbst anwesend. Liebenwein meinte gegenüber der APA, das Land habe im Jänner 2019 eine „gezielte Medienkampagne“ gegen Tojner gestartet. Ergebe sich ein rechtswidriges Handeln des Landes, würde der Investor die Abgeltungen spenden, so Liebenwein.