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Bildung

Schulabmeldung: Winkler warnt vor Folgen

Mehr als 32.000 Schülerinnen und Schüler starten im Burgenland wieder mit dem Unterricht. Ungewöhnlich viele Eltern haben ihre Kinder ganz vom Regelunterricht abgemeldet. Landesrätin Winkler (SPÖ) warnt vor den Folgen für Kinder. Für Kindergärten kündigt sie freiwillige, wöchentliche PCR-Lollipop-Tests an.

250 burgenländische Kinder werden heuer zu Hause unterrichtet. Das sind mehr als zweieinhalb Mal so viele wie im vergangenen Schuljahr (95), und mehr als vier Mal so viele wie im Jahr davor (60). Die Bildungsdirektion will mit diesen Eltern Gespräche führen, um die Gründe dafür zu erkunden. Es habe bereits erste Gespräche mit Eltern gegeben, so Winkler: „Die Gründe sind sehr vielseitig. Mir ist wichtig, dass mit allen Eltern persönliche Gespräche geführt werden.“ Im Gegensatz zum Homeschooling gibt es nach einer Abmeldung keine Unterstützung durch die Schule oder Lehrer, die Eltern sind auf sich alleine gestellt. Sie müssen sich Lehrinhalte, Unterlagen und Bücher selbst besorgen. Die Landesrätin betonte, wie wichtig der schulische Alltag für Kinder ist, sowohl die pädagogische Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer, als auch der soziale Aspekt des miteinander Lernens, Singens und Spielens.

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Burgenland-heute-Moderatorin Raphaela Pint und Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ)

Drei Wochen Sicherheitsphase

Das neue Schuljahr beginnt für die Schülerinnen und Schüler im Regelbetrieb gleich mit einem Test, und zwar mit einem Coronavirus-Test. Die ersten drei Wochen gelten als „Sicherheitsphase“. In dieser „Sicherheitsphase“ müssen alle Kinder dreimal wöchentlich testen – unabhängig davon, ob sie geimpft sind. Ein Test pro Woche muss davon ein aussagekräftigerer PCR-Test sein. Im Regelfall wird am Montag ein Antigen- und ein PCR-Test gemacht – der erste für die unmittelbare Teilnahme am Unterricht, das Ergebnis des letzteren sollte dann am Dienstag vorliegen. Am Donnerstag folgt ein weiterer Antigentest („Nasenbohrertest“). Alternativ zum Test an der Schule kann auch ein für den jeweiligen Zeitraum gültiger externer Test einer befugten Teststelle vorgezeigt werden.

In der Sicherheitsphase testen auch Lehrerinnen und Lehrer unabhängig vom Impfstatus dreimal: Allerdings reichen bei geimpften Pädagogen drei Antigentests pro Woche, ungeimpfte brauchen neben zwei Antigen- auch einen PCR-Test. Antigentests können in der Schule absolviert werden, PCR-Tests müssen extern sein. Nach der Sicherheitsphase müssen geimpfte Pädagogen nicht mehr testen, für ungeimpfte bleibt es bei den drei Tests pro Woche (einer davon ein externer PCR-Test).

Winkler für Aufklärung statt Impfpflicht

Während dieser Phase gilt außerhalb der Klasse Maskenpflicht. Nach den drei Wochen könnten die Regeln gelockert, aber auch verschärft werden – das hängt aber von der jeweiligen Coronavirus-Inzidenz ab. Im Mai waren schon rund 80 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer geimpft, trotzdem sind noch nicht alle Pädagoginnen und Pädagogen geimpft. Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) appellierte im Gespräch mit Burgenland-heute-Moderatorin Raphaela Pint an alle, vor allem die im Bildungsbereich tätig sind, sich impfen zu lassen, für eine Impfpflicht sprach sie sich nicht aus: „Ich sehe das persönlich als Chance, diese Krise zu überwinden, und es unterstützt uns im Bildungsbereich, besser arbeiten zu können. Wir setzen weiterhin auf Aufklärung und Information.“

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PCR-Lollipop-Tests für Kindergärten

Auch für Kindergärten gibt es mit dem Start nach dem Sommer neue Regelungen: „Hier haben wir einen neuen Hygiene-Leitfaden erarbeitet. Und wir startet analog auch im Kindergarten mit einer dreiwöchigen Sicherheitsphase, in der auch getestet wird. Wir haben bereits seit 16 Wochen als erstes Bundesland flächendeckend diese Lollipop-Tests angeschafft. Die wurden sehr gut angenommen.“ 310.000 seien ausgeliefert worden, die Rückmeldungsquote lag, laut Landesrätin, bei über 75 Prozent.

Man wolle die Sicherheit in den Kindergärten aber noch stärker forcieren, so Winkler: „Wir gehen jetzt als wirklich einziges Bundesland noch einen Schritt weiter: Wir bieten auch, ab nächster Woche, für die Kindergartenkinder freiwillig PCR-Lollipop-Tests an. Das ist eine Errungenschaft.“ Die freiwilligen PCR-Lollipop-Tests werden am Mittwoch ausgeliefert und können bis Donnerstag 10.00 Uhr in den Einrichtungen abgegeben werden, am nächsten Tag gibt es dann die Auswertung, so Winkler.