Bei Großhöflein (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) frequentieren täglich an die 55.000 Fahrzeuge die Südostautobahn A3. Seit einigen Monaten wird die langjährige Forderung vieler Menschen aus den Gemeinden Großhöflein und Müllendorf umgesetzt – es werden Lärmschutzmaßnahmen gebaut. „Der Baufortschritt dieser Lärmschutzwand ist schon sehr weit fortgeschritten. Wir werden heuer im Herbst fertig werden mit der Richtungsfahrbahn Wien und nächstes Jahr im Herbst wird die Richtungsfahrbahn Eisenstadt komplett fertiggestellt sein. Zusätzlich zu dieser fünf Meter hohen Lärmschutzwand haben wir hier einen lärmmindernden Asphalt eingebaut. Das heißt, zwischen Müllendorf und dem Knoten Eisenstadt werden beide Richtungsfahrbahnen Ende nächsten Jahres mit lärmminderndem Belag versehen sein“, so Brigitte Müllneritsch, Regionalleiterin ASFINAG.
Lärmschutz greift in Großhöflein
Für Menschen, die direkt neben der Autobahn wohnen, zeigen die Maßnahmen bereits jetzt Wirkung. Andreas Kollwentz, von der Bürgerinitiative Großhöflein, spricht etwa von einer „gewaltigen Lärmreduktion“. Auch für die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser auf den Hängen des Leithagebirges verbesserte sich die Lebensqualität spürbar. „Man kann in der Nacht wieder das Fenster aufmachen. Wir haben den Klimawandel, die Leute müssen in der Nacht lüften können und das ist jetzt wieder möglich“, so Franz Bauer, Umweltgemeinderat Großhöflein (SPÖ).
Auch andere Gemeinden fordern Lärmschutzmaßnahmen
Seit Montag ist fix, dass die A3 nicht bis zur ungarischen Staatsgrenze verlängert wird – mehr dazu in Gewessler: A3 wird nicht verlängert. Da die bestehende Bundesstraße nun bleibt, werden auch von anderen Anrainergemeinden Lärmschutzmaßnahmen gefordert. „Es ist die Lärmbelastung in den Siedlungsgebieten, nachdem die Umfahrung ca. 200 Meter weg ist, jetzt schon groß, und das wird natürlich noch steigen, und da würden wir gerne einen Lärmschutz haben. Ich hoffe, dass wir da offene Ohren in der Landespolitik finden“, so der Wulkaprodersdorfer Bürgermeister Fritz Zarits (ÖVP).
Gefordert wird weiters von den Vertretern der Anrainergemeinden, dass das bestehende Fahrverbot für LKW über 7,5 Tonnen – außer für den Ziel und Quellverkehr – bestehen bleibt: „Man sollte mit den Mitteln, die jetzt zur Verfügung stehen, durchaus überlegen, wie man das Ganze entschleunigen könnte. Ich bin aber sehr froh, dass dieser Schwerverkehr, also diese Transitroute, hier in diesem Bereich nicht kommt“, sagte der Siegendorfer Bürgermeister Rainer Porics (SPÖ).
Dorner: Bund in der Pflicht
Von Seiten der Landespolitik gibt es offene Ohren für diese Anliegen, der Bund sei nun in die Pflicht zu nehmen, so Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ). „Dieser Lückenschluss wäre in der Verantwortung des Bundes gewesen. Der Bund hat sich jetzt dazu entschieden, diesen Lückenschluss nicht zu machen. Das Geld, das für dieses Projekt zur Verfügung gestanden wäre, da erwarte ich mir, dass dieses Geld in dementsprechende Maßnahmen, in unterschiedlichster Art und Weise zur Verfügung gestellt werden – sei es bei der Lärmschutzwand, sei es beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie bei anderen Maßnahmen“, so Dorner.
Arbeiten in Ungarn voll im Gange
Während man in den burgenländischen Anrainergemeinden froh darüber ist, dass die A3 nicht bis zur Staatsgrenze errichtet wird, sind die Autobahnarbeiten auf der ungarischen Seite voll im Gange. Gebaut wird derzeit an der Umfahrung Sopron bis zur Grenze. Ursprünglich wäre geplant gewesen, hier das ungarische Autobahnnetz mit dem österreichischen zu verbinden.
Kölly befürwortete A3-Verlängerung
Der Gemeinderat von Deutschkreutz hat eine Petition beschlossen, in der der Lückenschluss der A3 bis zur ungarischen Grenze gefordert wird. Gerichtet ist die Petition sowohl an die Bundes- als auch an die Landesregierung. Dieser Lückenschluss würde zahlreiche wirtschaftliche Chancen für den östlichen Teil des Mittelburgenlandes bieten, so Bürgermeister Manfred Kölly von der Liste Burgenland.