Die Aufgabe der Masseverwalter gleicht jetzt einer Detektivarbeit. Die Rechtsanwälte prüfen, über welches Vermögen die Konkurs-Bank noch verfügt, um damit einen möglichst großen Teil der Schulden der Bank zu begleichen. Dabei verfolgen die Anwälte auch Spuren von möglicherweise illegalen Geldabflüssen.
Masseverwalter müssen sich Überblick verschaffen
Der Masseverwalter habe ja Kraft Gesetzes Einblick in alle Geschäftsunterlagen. Er könne und müsse, bildlich gesprochen, sogar jeden Zettel und jede Datei einsehen, um sich ein Gesamtbild zu verschaffen und, um allen Verdachtsmomenten, die sich allenfalls auftun würden, nachgehen zu können, erklärt Alexander Klikovits vom Kreditschutzverband KSV. Kann der Masseverwalter belegen, dass sich jemand zu Unrecht bereichert hat, so kann er diese Geldabflüsse gerichtlich anfechten.

Bleibt am Ende aller Prüfungen verwertbares Vermögen übrig, bekommt dies die Einlagensicherung, bis ihre gesamte Forderung bedeckt ist, sagte Alexander Klikovits. Sollte dann noch ein darüberhinausgehender Erlös verbleiben, könne dieser an die Gläubiger der allgemeinen Klasse zur Verteilung gelangen, so Klikovits.
Konkursverfahren kann noch Jahre andauern
Nachdem die Einlagensicherung jedoch bereits hunderte Millionen Euro an die Kunden der Bank ausbezahlt hat und nun Forderungen in ebendieser Höhe an die Bank hat, ist unwahrscheinlich, dass auch noch andere Gläubiger bedient werden können. Bis das gesamte Konkursverfahren abgeschlossen ist, kann es Jahre dauern, sagt Alexander Klikovits. Ein extremes Beispiel: Die pleite gegangene Riegerbank in Wien wird laut dem KSV immer noch abgewickelt – seit nunmehr bald 22 Jahren.