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ORF.at/Michael Baldauf
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Commerzialbank

Konkursverfahren beim Landesgericht Eisenstadt eröffnet

Nach dem Insolvenzantrag der Finanzmarktaufsicht (FMA) gegen die Commerzialbank Mattersburg hat das Landesgericht Eisenstadt heute das Konkursverfahren eröffnet. Das teilt der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) in einer Aussendung mit.

Die FMA hatte dem Bankinstitut vor zwei Wochen die Fortführung des Geschäftsbetriebs untersagt und einen Regierungskommissär als Aufsichtsperson eingesetzt. Dieser musste feststellen, dass die Bank überschuldet und konkursreif ist – mehr dazu in FMA sperrt Commerzialbank: Pucher zurückgetreten. Die Anzahl der betroffenen Gläubiger ist noch nicht bekannt.

Mit 528 Millionen Euro wird die Überschuldung der Bank beziffert. Laut Insolvenzrecht ist die Einlagensicherung, die bis zu 490 Millionen Euro an Ex-Bankkunden auszahlen wird, im Konkursverfahren ein Gläubiger mit Vorrang. Die Anzahl der insgesamt betroffenen Gläubiger steht noch nicht fest.

Lange Verfahrensdauer wird erwartet

Forderungen können ab sofort über den KSV1870 angemeldet werden. Masseverwalter ist das Rechtsanwaltsbüro Kosch und Partner in Eisenstadt. Der KSV1870 lässt anwaltlich prüfen, ob auch außerhalb des Insolvenzverfahrens Haftungsansprüche gegen Dritte geltend gemacht werden können. Eine lange Verfahrensdauer wird erwartet.

In der jüngeren österreichischen Wirtschaftsgeschichte handelt es sich nicht um die erste Bankeninsolvenz. Die Komplexität der Abwicklung derartiger Insolvenzen spiegelt sich in der langen Verfahrensdauer wider: Das Verfahren der Riegerbank beispielsweise hat 1998 begonnen und dauert mittlerweile 22 Jahre lang.