Hinaus aus dem Atelier: Die Natur ist für Karl Prantl der beste Ort, um seine Skulpturen aus Kalksandstein, Serpentin, Granit zu formen. In einem Interview im Jahr 2007 erklärte Prantl, dass er die Seele der Steine freilegen möchte: „Für mich ist es eher das Angreifen, die Sinne, die Kälte und die Wärme zu erleben und darauf zu reagieren mein Beitrag zum Bereich der Steinbildhauerei“, so Prantl damals.

Kunst und Familie als „ein Kosmos“
Am 5. November 1923 kam Karl Prantl auf die Welt. Er wuchs zunächst in Pöttsching auf und studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei. Bald wendete er sich der Bildhauerei zu. 1959 initiierte er mit dem Bildhauersymposion in St. Margarethen eine weltweite Kunstbewegung.

Prantl selbst war bei etlichen Symposien in Europa, Indien, Japan und den USA dabei, mitsamt seiner Familie, mit Sohn Sebastian und Tochter Katharina. „Es war meinem Vater immer sehr wichtig, dass die Kunst und das Leben nicht auseinanderfallen, sondern dass es ein Kosmos ist“, so Tochter Katharina Prantl.

Rund 1.000 bildhauerische Werke schaffte Karl Prantl. Er vertrat Österreich 1986 bei der Biennale in Venedig. Im selben Jahr begann er seine Skulpturen auf einem privaten Feld in Pöttsching aufstellen zu lassen, später kam ein Atelierhaus hinzu. Mit fast 87 Jahren starb Karl Prantl im Oktober 2010 in Pöttsching – mehr dazu in Bildhauer Karl Prantl ist tot. Zwei Jahre zuvor wurde er mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet.