Das Jahr 2022 begann mit einem Temperaturrekord. Bis zu 19 Grad wurden zu Jahresbeginn im Burgenland gemessen. Es gab auch um 35 Prozent weniger Niederschlag. An Skifahren in Kukmirn (Bezirk Güssing) oder Eislaufen auf dem Neusiedler See war daher nicht zu denken gewesen und es ging warm weiter.
Temperaturschwankungen im Frühjahr
Anfang Februar hatte es in Eisenstadt 21,1 Grad – der höchste Wert, der jemals im Februar in der Landeshauptstadt gemessen wurde. Der Winter war im Durchschnitt um 3,5 Grad zu warm. Im März gab es auch um 50 Prozent mehr Sonnenschein und um 25 Prozent weniger Regen.
Viel zu mild ging es auch im April und Mai weiter. Am 20. Mai gab es bereits hochsommerliche 32 Grad. Der Frühling 2022 war einer der trockensten überhaupt. Die Temperaturrekorde überschlugen sich förmlich.
Viertwärmster Sommer der Messgeschichte
Der Sommer war vor allem im Norden des Landes enorm heiß und extrem trocken. Im Burgenland gab es im Sommer vier Hitzewellen, die längste dauerte über 20 Tage – mehr dazu in Hitzewelle vor Höhepunkt. Der Sommer 2022 war der viertwärmste in der 164-jährigen Messgeschichte. Der 21. Juli war der heißeste Tag des Jahres im Burgenland. In Mattersburg wurden 37,1 Grad gemessen. Der trockenste Ort Österreichs war Podersdorf (140 Millimeter Niederschlag), der mit den meisten Sonnenstunden Andau (mit 875 Stunden).
Die Trockenheit und die Hitze wirkten sich auch auf die Natur aus. Der Wasserstand im Neusiedler See befand sich seit Anfang März auf einem historischen Tiefststand. Einige Hüttenbesitzer kamen im Sommer nicht mehr zu ihren Unterkünften – mehr dazu in Unerreichbare Seehütten am Neusiedler See. Der Zicksee trocknete komplett aus. Es wurde versucht, so viele Fische wie möglich zu retten – mehr dazu in Kein Wasser im Zicksee: Rettungsaktion für Fische. Auch der Seewinkel litt unter der Trockenheit, einige Lacken trockneten diesen Sommer komplett aus.
Das Wetterjahr 2022
Kühler September und warmer Oktober
Abkühlung und trübes Wetter gab es erst Mitte September, doch im Oktober ging es mit den Temperaturen wieder steil bergauf. Es war der wärmste Oktober seit Aufzeichnungsbeginn. 24,4 Grad wurden am 6. Oktober etwa in Eisenstadt gemessen. Die Niederschlagsabweichung lang im Burgenland bei minus 80 Prozent.
Auch der November zeigte sich lange spätsommerlich. Erst am 21. November gab es nennenswerte Minusgrade. Erste Schneeflocken fielen am 2. Dezember, sie schmolzen rasch dahin. Frostig wurde es Mitte des Monats, die Winzer begannen mit der Eisweinlese – mehr dazu in Eisweinlese hat begonnen. Doch mit weißen Weihnachten wurde es auch heuer nichts, am Heiligen Abend lagen die Temperaturen wieder deutlich im Plus.