Verkehrsunfall bei Pamhagen
ORF/Max Hofhansl
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Chronik

Schlepperauto von Straße abgekommen: 16 Verletzte

Ein Schlepperfahrzeug ist Sonntagfrüh bei Wallern (Bezirk Neusiedl am See) von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. 16 Personen wurden laut Landessicherheitszentrale Burgenland verletzt, zwei davon schwer. Elf Verletzte konnten Sonntagabend das Krankenhaus wieder verlassen.

Der rumänische Lenker hatte sich der Anhaltung durch eine Bundesheerpatrouille entzogen und war mit überhöhter Geschwindigkeit Richtung Apetlon gefahren, sagte Polizeisprecher Helmut Marban. In einer Linkskurve kurz vor der Villa Vita kam es zum Crash.

Der Unfall ereignete sich kurz vor 6.30 Uhr auf der L205 nahe der Grenze zu Ungarn. Der Bundesheerpatrouille war laut Marban ein verdächtiges Fahrzeug aufgefallen, die Soldaten wollten das Kfz daher anhalten. „Der Lenker hat daraufhin beschleunigt und ist in einer Kurve von der Straße abgekommen“, berichtete der Polizeisprecher. Das Fahrzeug, in dem sich der Chauffeur sowie 15 Männer aus Indien, Pakistan und Afghanistan befanden, stieß gegen einen Baum. Die Soldaten leisteten Erste Hilfe, hieß es von der Polizei.

Zwei Rettungshubschrauber im Einsatz

Die Verletzten wurden in mehrere Krankenhäuser gebracht. Der Hubschrauber „Christophorus 3“ flog einen Insassen mit schweren Blessuren ins Krankenhaus Eisenstadt, teilte die Landessicherheitszentrale auf Anfrage mit. Ein weiterer Schwerverletzter wurde von „Christophorus 9“ ins Krankenhaus Wiener Neustadt transportiert.

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Unfall eines Schlepperautos
FF Pamhagen
Mehrere Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug
Unfall eines Schlepperautos
FF Pamhagen
Das Unfallauto
Verkehrsunfall bei Pamhagen
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Mehrere Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug
Verkehrsunfall bei Wallern: Schlepperfahrzeug von Fahrbahn abgekommen
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Mehrere Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug
Verkehrsunfall bei Wallern: Schlepperfahrzeug von Fahrbahn abgekommen
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Mehrere Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug
Verkehrsunfall bei Wallern: Schlepperfahrzeug von Fahrbahn abgekommen
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Mehrere Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug
Verkehrsunfall bei Wallern: Schlepperfahrzeug von Fahrbahn abgekommen
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Mehrere Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug
Verkehrsunfall bei Wallern: Schlepperfahrzeug von Fahrbahn abgekommen
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Mehrere Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug
Verkehrsunfall bei Wallern: Schlepperfahrzeug von Fahrbahn abgekommen
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Mehrere Verletzte bei Unfall mit Schlepperfahrzeug

Jeweils drei Personen wurden mit leichten Blessuren in die Kliniken nach Kittsee und ins niederösterreichische Hainburg (Bezirk Bruck a. d. Leitha) sowie in die Unfallambulanzen der Spitäler Frauenkirchen und Wiener Neustadt in Niederösterreich gebracht. Zwei weitere Leichtverletzte wurden im Spital Eisenstadt ambulant behandelt. Das Unfallfahrzeug wurde nach den Vor-Ort-Ermittlungen von einem Abschleppunternehmen abgeholt und nach Absprache mit der Polizei gesichert abgestellt. Im Einsatz standen auch die Feuerwehren Pamhagen und Apetlon.

U-Haft für Schlepper beantragt

Der 1979 geborene Lenker wurde festgenommen. Er werde einvernommen, teilte Marban mit. Für den mutmaßlichen Schlepper wurde bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt Untersuchungshaft beantragt.

In den vergangenen Wochen kam es zu mehreren Unfällen mit flüchtenden Schlepperfahrzeugen. Erst vergangene Woche wurden zwei Schlepper nach Verfolgungsjagden von der Polizei festgenommen – mehr dazu in Schlepperunfall nach Verfolgungsjagd. Mitte August sind beim Grenzübergang Kittsee drei Menschen bei einem Unfall mit einem Schlepperauto gestorben – mehr dazu in Schlepperdrama bei Kittsee: Drei Tote und Schlepper zum Unfallgeschehen geständig.

Unfall eines Schlepperautos
FF Pamhagen
Der Unfall ereignete sich Sonntagfrüh bei Wallern

In einer ersten Reaktion auf den Unfall kritisiert SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst die Asylpolitik der Bundesregierung. Laut Fürst braucht es intensive Anstrengungen auf nationaler und internationaler Ebene, damit Asylzentren außerhalb Europas und Abschiebeabkommen mit den Herkunftsländern geschaffen werden, damit man der „brutalen und menschenverachtenden Schleppermafia“ die Geschäftsgrundlage entzieht. "Die ÖVP-Innenminister sind offensichtlich unfähig, diese Probleme in den Griff zu bekommen“, so Fürst.

Das Innenministerium verweist auf die gestiegene Zahl der Schlepperaufgriffe. Seit Jahresbeginn wurden laut Ministerium 391 Schlepper in Österreich aufgegriffen, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es ungefähr 250. „Das entschlossene Vorgehen gegen Schlepper und illegale Migration heißt, Menschenleben zu schützen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der menschenverachtenden Schlepperkriminalität werden konsequent fortgesetzt“, so Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). „Der aktuelle Vorfall zeigt, wie skrupellos und menschenunwürdig vorgegangen wird, um unsere Grenzen illegal zu passieren“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

Weiterer Vorfall bei Andau: Zwei Männer kollabiert

Am Freitag ist es zu einem weiteren Vorfall beim Grenzübergang Andau (Bezirk Neusiedl am See) gekommen: Bei der Kontrolle eines Lkw stießen die Beamten auf 27 Flüchtlinge aus Ägypten, Afghanistan und Indien, unter ihnen zwei Kinder. Zwei Männer sollen aufgrund des Sauerstoffmangels bereits kollabiert gewesen sein. Der Fahrer wurde festgenommen.

„Den Kollegen ist plötzlich aufgefallen, dass es an den Wänden klopft. Das ist nicht normal, deswegen wollte man nachschauen. Es hat dann einige Zeit gebraucht, bis man technisch in das Innere reinkommt, um überhaupt mal einen Spalt zu öffnen, damit Luft reinkommt. Da war Sie haben schon um Luft gekämpft, es sind zwei Personen unmittelbar danach kollabiert. Aber es sind mittlerweile alle wohl auf“, so Marban.