Studieren an der FH Burgenland im Lockdown Pehm im Studio – Campus Pinkafeld
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Bildung

FH Burgenland: Studieren trotz Lockdown

Die Fachhochschule Burgenland ist bisher gut durch die Pandemie gekommen. Durch strenge Sicherheitsmaßnahmen wurden an den beiden Standorten in Eisenstadt und Pinkafeld nur wenige Covid-Fälle registriert. Fast alle Lehrveranstaltungen finden online statt, so FH-Geschäftsführer Georg Pehm im Burgenland-heute-Interview.

Ein Großteil der Studiengänge an der FH Burgenland kann auch berufsbegleitend absolviert werden, deshalb wird auch an Samstagen unterrichtet. Aktuell sind am Fachhochschulcampus in Pinkafeld aber nur wenige Studierende anzutreffen. Abgesehen von Labor-Übungen und manchen Prüfungen wird online unterrichtet. Bei den Labor-Übungen tragen die Anwesenden Masken und Handschuhe. Es gilt die 2-G-Plus-Regel.

Studieren an der FH Burgenland im Lockdown Pehm im Studio – Campus Pinkafeld
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„Es ist leider für Studierende momentan ein bisschen schwierig, weil von zuhause aus zu arbeiten ist nicht so angenehm. Wenn man in einer Gruppe von Studierenden ist kann man Ideen untereinander austauschen“, so Student Ademola Adeyemi aus Wien über den Distanzunterricht im Internet. „Natürlich wäre Präsenz immer besser, weil man da einfach immer mitbekommt. Aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, habe ich nicht das Gefühl, dass ich ein Defizit dadurch hätte“, so Studentin Nina Zapfel aus Riedlingsdorf.

Studieren an der FH Burgenland im Lockdown Pehm im Studio – Campus Pinkafeld
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Auf Online-Unterricht schon gut eingestellt

Aus Sicht von Studiengangsleiter Werner Stutterecker hat sich der Online-Unterricht bewährt: „Die Methode funktioniert sehr gut und wir sind mittlerweile auch sehr gut darauf eingeschult. Wir können das gut handhaben und wissen, wie wir das didaktische Konzept dahinter aufbauen, damit wir die Studierenden aktivieren und sie nicht nur die ganze Zeit auf den Bildschirm schauen müssen.“ Es gebe keine Verzögerungen im Studienablauf, betonte der Studiengangsleiter und auch das Investitionsprogramm am Campus Pinkafeld wird trotz Pandemie wie geplant durchgezogen. Ein in Bau befindliches Labor-Gebäude ist fast fertig – mehr dazu in Fachhochschule: Campus Pinkafeld wird ausgebaut.

Geschäftsführer: Sicher studieren und keine Zeit verlieren

Die FH habe einen Modus gefunden, wo vor allem zwei Ziele gut verfolgt werden können, so Georg Pehm, Geschäftsführer der FH Burgenland, im Gespräch mit Burgenland-heute-Moderatorin Raphaela Pint: „Einerseits dass alle sicher sind, die bei uns studieren und arbeiten, und zum anderen haben wir alles getan, damit Studierende alle Lehrveranstaltungen angeboten bekommen und auch ihre Prüfungen machen können, so, dass sie keine Zeit verlieren.“ Im Moment finden etwa 90 Prozent der Lehrveranstaltungen über das Internet statt, zehn Prozent vor Ort aber in kleinen Gruppen und mit allen Sicherheitsmaßnahmen.

Georg Pehm – Geschäftsführer, FH Burgenland
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Burgenland-heute-Moderatorin Raphaela Pint und Georg Pehm, Geschäftsführer der FH Burgenland

Trotz Pandemie informieren

Informationsveranstaltungen und Tage der offenen Tür mussten aufgrund der Bedingungen abgesagt werden, Interessierte können sich trotzdem informieren: „Es ist sehr schade, denn die Hochschulen und Studierenden hätten mit einer Impfquote von 85 Prozent ihres dazu beigetragen. Aber nun müssen wir wieder über das Internet, am Telefon oder auch mit Terminvereinbarungen vor Ort über unsere Angebote gut zu informieren.“ Die Anmeldezahlen hätten trotz der Umstände nicht gelitten, so Pehm: „Bei den Studierenden herrscht Enttäuschung, dass vier, fünf Monate verstrichen sind, ohne Maßnahmen um diesen Lockdown zu verhindern.“

Arbeitsmarktchancen nach FH-Studium

2022 startet an der FH Burgenland ein Studiengang für Hebammen, Gesundheit, Wirtschaft und Umwelt sind einige der Schwerpunkte der Hochschule. „Die Ausbildung an der Fachhochschule zeichnet sich dadurch aus, dass es die besten Arbeitsmarktchancen gibt. Wir bauen das Angebot deswegen auch weiter aus. In den vergangenen zehn Jahren haben wir von 1.600 Studierenden auf nun 6.400 Studierende erweitern können. Und mit den Hebammen, der Digitalisierung und der Technik werden wir weitere Studienplätze ab September 2022 anbieten können“, so Pehm.

Georg Pehm – Geschäftsführer, FH Burgenland
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Georg Pehm, Geschäftsführer der FH Burgenland und Vizepräsident der FH-Konferenz

Zwei neue Forschungslabore

Ein weiterer Schwerpunkt der FH ist Forschung. Kommendes Jahr sollen die zwei neuen Forschungslabore eröffnet werden. "Die Studierenden erwartet, dass die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse auch in die Lehre eingebaut werden. Unter dem Stichwort ‚Forschungsgeleitete Lehre‘ bekommen sie immer das, was am neusten Stand der Wissenschaft ist. Und zum anderen profitieren auch die Unternehmen, weil in den 120 Forschungsprojekten, die wir aktuell bearbeiten, sind immer auch Unternehmen miteingebunden. Das ist ein wesentlicher Schritt, um auch die burgenländische Wirtschaft durch diese Arbeit in ihren Innovationsbemühungen gut zu unterstützen.

Sektor der Fachhochschulen weiterentwickeln

Georg Pehm ist seit Mitte November auch Vizepräsident der FH-Konferenz. Dadurch könne nun auch die FH Burgenland mehr mitreden: „Wir können mitgestalten und sind noch näher an Informationen was den gesamten Hochschulsektor betrifft.“ Mittlerweile studieren 60.000 Menschen an den österreichischen Fachhochschulen. „Jeder dritte, der ein Studium beginnt, entscheidet sich schon für eine Fachhochschule, und es ist eine Auszeichnung für die Fachhochschule Burgenland, dass wir da noch näher mitwirken, diesen Sektor gut weiterentwickeln zu können“, so Pehm.