Am 25. Februar 2020 nahm der Koordinationsstab Coronavirus in Eisenstadt seine Arbeit auf, und zwar in der Landessicherheitszentrale – mehr dazu in CoV-Koordinationsstab 24 Stunden im Einsatz. Der Stab ist rund um die Uhr besetzt und steht mit den Behörden, den Rettungsorganisationen und den Krankenhäusern in ständigem Kontakt. „Durch das Engagement der Stabsmitglieder war es möglich, täglich Lagebilder zu den Coronavirus-Infektionen zu erhalten. Die Vernetzung mit diversen Organisationen, anderen Bundesländern und dem Bund hat den Koordinationsstab der Burgenländischen Landesregierung zu einem wichtigen Werkzeug gemacht, um der Pandemie entgegenzutreten“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Ersten Fälle im Burgenland am 6. März
Am 25. Februar 2020 gab es den ersten bestätigten Coronavirus-Fall in Tirol. Im Burgenland wurde der erste Fall am 6. März registriert. Eine vierköpfige Familie aus der Slowakei wurde positiv getestet – mehr dazu in Erste Coronavirus-Fälle im Burgenland. Die Mutter hatte sich auf einem Kongress in den USA angesteckt. Die Familie wurde in ihrem Ferienhaus in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) isoliert. Zwei Wochen später gab es dann den ersten Todesfall – ein 73-jähriger Mann aus dem Bezirk Oberpullendorf starb an den Folgen der Virus-Erkrankung. Mittlerweile stieg die Zahl der Todesfälle auf 238 an. Im Laufe dieses Coronavirus-Jahres wurden im Burgenland 12.382 Coronavirus-Fälle bestätigt – mehr dazu in 56 CoV-Neuinfektionen.
Lieferschwierigkeiten bei Impfungen
Nach zwölf Monaten Krise gibt es jetzt mit der Impfung einen zaghaften Lichtblick, der allerdings durch Lieferschwierigkeiten getrübt wird. Insgesamt wurden 15.906 Impfdosen im Burgenland verimpft, 6.000
Menschen davon haben die zweite Teilimpfung erhalten – mehr als 107.000 sind bereits für die Impfung vorgemerkt, hieß es vom Koordinationsstab Coronavirus. Impfberechtigt sind im Burgenland rund 250.000 Menschen.
Burgenland verschärft Maßnahmen
Die 7-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den abgelaufenen sieben Tagen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner – liegt im Burgenland aktuell bei 168,8. Damit ist man meilenweit von der Zahl 50 entfernt, die ursprünglich immer wieder als Ziel von Lockdowns genannt worden ist. Das Land reagiert darauf jetzt vor allem beim Contact-Tracing: Kontaktpersonen von Infizierten der Gruppe K1 werden erst am siebenten statt wie bisher am fünften Tag getestet. Denn davor könne oft noch keine Infektion nachgewiesen werden, hieß es vom Koordinationsstab Coronavirus.
Auch positiv Getestete kommen künftig nicht nach zehn Tagen automatisch aus der Quarantäne, sondern werden erneut getestet, um die bestehende Ansteckungsgefahr genau zu bestimmen. Durch diese Maßnahmen kann sich die Quarantäne für alle Betroffenen natürlich verlängern. Die Polizei soll die Einhaltung der Quarantäne verstärkt kontrolliert werden und auch im Freien wieder stärker auf die Einhaltung der Abstandsregeln hinweisen.
Fälle in Kindergärten
In Klingenbach hat die Gemeinde – wie berichtet – den Kindergarten gesperrt, weil zu viele Betreuerinnen als K1-Personen ausfallen. Der Koordinationsstab schätzt die Lage aber als nicht besorgniserregend ein. Es gebe eine gute Aufklärungsquote, weil man etwa Familien-Cluster recht gut verfolgen könne _mehr dazu in Coronavirus-Fälle in Kindergärten. Da der Anteil der britischen Virusmutation – die als ansteckender gilt – im Burgenland relativ hoch sei, müsse man beim Contact-Tracing schnell sein. Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober von den Grünen sind im Burgenland 70 Prozent der Neuinfektionen auf die britische Mutation zurückzuführen.