U-Ausschuss
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Commerzialbank

U-Ausschuss: Ex-Landesrat Illedits geladen

In Eisenstadt tagt am Mittwoch und Donnerstag wieder der Commerzialbank-Untersuchungsausschuss. Am Mittwoch ist neben Vertretern der Eigentümergenossenschaft der Bank auch der ehemalige SPÖ-Landesrat Christian Illedits geladen.

Im vergangenen August trat Wirtschaftslandesrat Christian Illedits, (SPÖ) zurück. Grund dafür war, dass er ein Goldgeschenk zu seinem Geburtstag vom Commerzialbank-gesponserten SV Mattersburg angenommen hat – mehr dazu in Landesrat Christian Illedits zurückgetreten und Reaktionen zum Rücktritt von Illedits.

ÖVP: Brief von 1994 als Beleg für „rotes Netzwerk“

Die Volkspartei sieht Illedits als Teil eines „roten Netzwerkes“ und glaubt an eine enge Verflechtung zwischen der Commerzialbank und der SPÖ. Als Beleg dafür nannte ÖVP-Klubchef Markus Ulram einen Brief eines Rechtsanwaltes vom Mai 1994 an den damaligen SPÖ Landeshauptmann Karl Stix, in dem sich dieser Anwalt für dessen „Wohlwollen“ bezüglich eines Gespräches mit Martin Pucher bedankte. Pucher hatte die Commerzialbank 1995 gegründet, das Land ist zur Aufsichtsbehörde der Eigentümergenossenschaft der Bank geworden.

SPÖ-Landesgeschäftsfüher Roland Fürst meinte, dass die Vorgangsweise der ÖVP nichts mit Aufklärung zu tun habe. Die ÖVP möchte laut Fürst nicht wahrhaben, dass der Bankskandal ein reiner Kriminalfall sei.

Christian Illedits vor Ibiza-U-Ausschuss
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Illedits hat vergangene Woche vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss ausgesagt

Rolle von Novomatic

Der Ausschuss wird am Mittwoch auch nach der Rolle des Glücksspielkonzerns Novomatic fragen. Illedits ist Präsident des Fußballvereines ASV Draßburg, der Verein wird von der Novomatic-Tochter Admiral gesponsert. Der Ibiza-Untersuchungsausschuss in Wien hat Illedits zu diesem Thema bereits vergangene Woche befragt. Dabei erklärte er, dass er nichts mit Spielbank-Konzessionen im Burgenland und mit Parndorf als Standort für ein Casino zu tun habe.

Eine neue Entwicklung gibt es laut „Kurier“ bei den Ermittlungen gegen Regina Petrik (Mitglied der Grünen im Ausschuss), nachdem sie unerlaubt vertrauliche Ausschussakten fotografiert hatte. Nach einer Sachverhaltsdarstellung der Landtagsdirektion an die Staatsanwaltschaft Eisenstadt, wurde deren Vorhabensbericht an die Oberstaatsanwaltschaft Wien weitergeleitet. Mittlerweile prüfe das Justizministerium die Angelegenheit, berichtete der „Kurier“ am Mittwoch.