FPÖ Burgenland rund um Geza Molnar
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Politik

Molnar kandidiert für FPÖ-Parteivorsitz

In der FPÖ Burgenland zeichnet sich nach dem Rücktritt von Norbert Hofer als Obmann ein Zweikampf um die Parteiführung ab: Neben Alexander Petschnig hat am Samstagvormittag nun auch Ex-Klubobmann Geza Molnar seine Kandidatur bekannt gegeben.

Der Reformationstag sei ein passender Tag für die Bekanntgabe seiner Kandidatur, denn die FPÖ brauche dringend eine Reformation – mit diesen Worten eröffnete Geza Molnar am Samstagvormittag seine Pressekonferenz. An Molnars Seite standen dabei der Landesparteisekretär und Nationalratabgeordnete Christian Ries, der Obmann der Bezirke Oberpullendorf und Mattersburg, Christian Spuller sowie der Bezirksobmann von Güssing, Josef Graf.

Laut Molnar habe es in der Vergangenheit Differenzen zwischen Landesgremien und Basisfunktionären gegeben: „Es sind uns gerade im heurigen Jahr viele Fehler passiert. Diesen Zustand haben wir alle miteinander als Führungsfunktionäre und als Abgeordnete zu verantworten“, so Molnar. Was es jetzt laut Molnar brauche, sei ein Neustart. „Was es jetzt braucht, ist Veränderung und eine Mannschaft mit dem angemessenen Problembewusstsein. Eine Mannschaft, die selbstkritisch ist und reflektiert“, so Molnar.

Molnar glaubt nicht an Ausschluss von Haidinger

Sollte er gewählt werden, will Molnar Spuller und Graf als Stellvertreter vorschlagen. Auch der von Norbert Hofer aus der Partei ausgeschlossene Manfred Haidinger war bei der Pressekonferenz anwesend. „Es braucht für diesen Ausschluss noch die Bestätigung des Landesparteivorstandes mit Zweidrittelmehrheit. Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass diese Mehrheit zustande kommen wird und werde persönlich auch nicht dafür stimmen, dass Haidinger ausgeschlossen wird“, so Molnar.

Gruppenbild der FPÖ Burgenland, Unterstützer von Geza Molnar
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Molnar und seine Unterstützer bei der Pressekonferenz am Samstagvormittag in Eisenstadt

Momentan wird die Landespartei vom ehemalige Wirtschaftslandesrat Parteichef Alexander Petschnig geleitet. Er hat bereits angekündigt, bei einem außerordentlichen Parteitag für das Amt des Landesparteiobmanns zu kandidieren – mehr dazu in Landesparteiobmann-Wahl: Petschnig tritt an. Erst vor knapp zwei Wochen hat Bundesparteiobmann Norbert Hofer sein Amt als Landesparteiobmann im Burgenland zurückgelegt – mehr dazu in Petschnig übernimmt FPÖ-Burgenland-Vorsitz.

Molnar geht von einem engen Rennen aus

Molnar rechnet jedenfalls mit einem engen Rennen zwischen ihm und Alexander Petschnig. „Egal wer Parteiobmann wird: Derjenige wird auf alle anderen zugehen müssen. Und alle anderen werden zulassen müssen, dass der Parteiobmann auf sie zugeht. Man wird sich dann ehrlich miteinander hinsetzen müssen: Man wird gemeinsam die Lage besprechen müssen, man wird Fehler eingestehen müssen, und man wird vor allem persönliche Befindlichkeiten – das gilt auch für mich – zurückstecken müssen. Ich mache mir da keine Sorgen, dass wir nicht in der Lage wären, das hinzubekommen“, so Molnar.

Geza Molnar
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Molnar ist seit 2015 Abgeordneter im burgenländischen Landtag

Auf die Frage, ob er als Parteiobmann auch Klubobmann im Landtag werde, antwortete Molnar, dass er bereits nach der Landtagswahl im Jänner gesagt habe, dass er nichts von der Funktionstrennung halte. „Der Klubobmann wird von den Abgeordneten gewählt“, so Molnar. Mit dem aktuellen Klubobmann Johann Tschürtz habe er im Vorfeld seiner Kandidatur vergeblich das Gespräch gesucht, mit Petschnig habe er sich schriftlich ausgetauscht. Petschnig sagte am Samstag gegenüber dem ORF Burgenland, dass Molnars Antreten keine Auswirkungen auf sein eigene Kandidatur habe.

Unterstützung von der FW

Die Freiheitliche Wirtschaft Burgenland begrüßte am Montag Molnars Entscheidung für den Parteivorsitz zu kandidieren. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sei es unumgänglich, die gesamte Kraft in die politische Arbeit für das Burgenland zu legen und das innerparteiliche Hickhack unverzüglich zu beenden, Molnars Kandidatur sei ein Signal in diese Richtung, so FW-Vorsitzende Petra Wagner.