Politik

FPÖ: Petschnig von Hofers Entscheidung überrascht

Donnerstagabend ist es zum Rücktritt von FPÖ-Landesparteiobmann Norbert Hofer gekommen – überraschend auch für Stellvertreter Alexander Petschnig, er wurde während des Landtags telefonisch von Hofer informiert. Er übernimmt interimistisch – ob er selbst beim außerordentlichen Parteitag kandidieren wird, müsse er sich noch überlegen.

Alexander Petschnig wurde im März zum einzigen stellvertretenden Parteiobmann der FPÖ Burgenland gewählt. Jetzt wird er gleichzeitig Obmann und Stellvertreter. Die Entscheidung von Norbert Hofer sei für ihn überraschend gekommen: „Unser Statut schreibt vor, dass sofort ein Landesparteitag einzuberufen ist, und zwar zur Wahl eines neuen Landesparteiobmannes.“

Warum Hofer seine Funktion als Landesparteiobmann zurücklegte, wisse auch er nicht genau, so Petschnig, ob er enttäuscht sei: „Naja, enttäuscht… – dazu müsste man einmal mehr über seine Beweggründe erfahren. Ich werde mit ihm natürlich ausführlich das Gespräch suchen. Ich bin davon überzeugt, dass er sehr gute Beweggründe hat, die er argumentieren kann und die auch einleuchten.“

Petschnig
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Auch für Alexander Petschnig kam der Rücktritt Hofers überraschend

Haidinger von Hofer aus Partei ausgeschlossen

Dass Hofer beim Parteitag im März nur deswegen angetreten sei, um Manfred Haidinger als Parteichef zu verhindern, bestritt Petschnig: „Es ist nicht die Zeit der Verschwörungstheorien. Es ist die Zeit hier dem besonnen und gelassen entgegen zu sehen.“ Ex-Landtagsabgeordneter Manfred Haidinger ist übrigens aus der Partei ausgeschlossen worden, so Petschnig. „Das war eine der letzten Handlungen von Norbert Hofer als Landesparteiobmann, weil wieder Schriftstücke von internen Besprechungen den Weg nach außen gefunden haben. Wenn das eindeutig zuordenbar ist und hier offensichtlich Wiederholungsgefahr besteht, dann ist es am Parteiobmann hier wegen Gefahr im Verzug zu handeln“, so Petschnig.

Für ihn komme dieser Rücktritt zu einer absoluten Unzeit, wie er sagt. Er wolle sich vielmehr auf die Arbeit im Untersuchungsausschuss zur Commerzialbank konzentrieren. Ob er beim Parteitag selbst als Parteiobmann kandidiert, will Petschnig nach dem Wochenende entscheiden.

Manfred Haidinger
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Ex-Landtagsabgeordneter Manfred Haidinger wurde von Norbert Hofer von der Partei ausgeschlossen

Haidinger: „Ausschluss muss noch bestätigt werden“

Manfred Haidinger sagte gegenüber dem ORF-Burgenland, dass sein Parteiausschluss aber erst vom Landesparteivorstand bestätigt werden müsse. „Ich gehe davon aus, dass der Landesparteivorstand mich zu diesem Thema anhören wird – dann bin ich guter Hoffnung , dass ich nicht ausgeschlossen werde“, so Haidinger. Darauf angesprochen, dass der Ausschluss erfolgt sei, weil Schriftstücke von internen Besprechungen nach außen gedrungen waren, sagte Haidinger, dass in dem Ausschlussschreiben keine Gründe angegeben waren.

„Woher diese Gründe stammen und wer das behauptet, weiß ich nicht. Ich habe das auch aus den Medien entnommen. Ich kann für mich nur sagen, dass ich selbst keine Schriftstücke an irgendeine Öffentlichkeit übermittelt habe“, sagte Haidinger. Auf die Frage, ob er noch einmal kandidieren werde, sagte Haidinger, dass er sich das überlegen werde, wenn der Ausschluss nicht ratifiziert werde.

Fürst: „Hofers Rückzug habe sich abgezeichnet“

Dass für die FPÖ Burgenland nicht alles rund laufe, sei für alle sichtbar – die Freiheitlichen seien seit der Landtagswahl im Jänner nicht zur Ruhe gekommen, sagte SPÖ Landesgeschäftsführer Roland Fürst. Hofers Rückzug habe sich – aufgrund seiner bundespolitischen Verpflichtungen – abgezeichnet, so Fürst.