Geld kommt aus Bankomaten heraus
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Wirtschaft

Commerzialbank: Versorgungslücke mit Bargeld

Die Pleite der Commerzialbank hat nicht nur enormen Schaden bei den Kunden hinterlassen, sondern auch eine Versorgungslücke mit Bargeld. In der Mehrzahl der neun Commerzialbank-Gemeinden gibt es nun überhaupt keinen Bankomat mehr. Zumindest zwei Banken sind bereits in Verhandlungen über die Versorgung mit neuen Geldautomaten.

Neun Standorte hatte die Commerzialbank bis zu ihrem Aus – in Draßburg, Hirm, Zemendorf, Forchtenstein und Loipersbach waren die Bankomaten der Commerzialbank auch die einzig vorhandenen. In Krensdorf und Baumgarten gibt es gar keine Bankomaten – dort hatten aber auch die jeweiligen Commerzialbank-Filialen keine installiert.

Bank der Post bestätigt Interesse

Die Bank99 der Österreichischen Post bestätigte am Freitag Interesse an der Aufstellung neuer Bankomaten in betroffenen Gemeinden zu haben. „Die Bank99, die neue Bank der Österreichischen Post, ist in Gesprächen mit dem Land aber auch mit den einzelnen Gemeinden. Wir eruieren gerade, welche Standorte wir übernehmen können, oder wo es noch überhaupt keinen Bankomaten gegeben hat, und wo es Sinn macht, einen neuen Bankomaten aufzustellen“, sagte Post-Pressesprecher Markus Leitgeb.

Einen konkreten Zeitplan könne er aber noch nicht nennen. Auch von Landesseite bestätigte man solche Verhandlungen – sie hätten aber bereits vor dem Ende der Commerzialbank begonnen: Das Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil verweist auf das Regierungsprogramm, in dem die Versorgung von Gemeinden mit Bankomaten explizit erwähnt ist.

Prüfung der Kundenfrequenz

Neben der Post gibt es auch Angebote der BKS Bank, bestätigen die Bürgermeisterinnen von Hirm und Forchtenstein. In Forchtenstein gebe es sogar bereits eine Einigung mit der BKS Bank – Ende August soll ein entsprechender Bankomat aufgestellt werden, sagte Bürgermeisterin Friederike Reissmüller (SPÖ). Von der BKS Bank hieß es dazu in einer Stellungnahme am Freitag, dass die Gespräche mit Forchtenstein „weit gediehen“ seien.

Die Raiffeisenbank habe im Einzugsgebiet der Commerzialbank aktuell zehn Bankomaten im Einsatz. Ob weitere Standorte notwendig seien, werde in den nächsten Wochen evaluiert, hieß es auf Anfrage des ORF-Burgenland. Eine Absage kam hingegen am Freitag von der Bank Burgenland. Man habe die Errichtung von Bankomaten geprüft, die Kundenfrequenz sei aber nicht hoch genug, so ein Sprecher der Bank. Noch keine Stellungnahmen gibt es auf entsprechende ORF-Anfragen von der Bank Austria.

71 Ex-Bankmitarbeiter zur Kündigung angemeldet

Auch die Mitarbeiter der Commerzialbank sind vom Aus der Bank schwer getroffen: Von den insgesamt 73 Beschäftigten in den acht Bank-Filialen im Bezirk und der Zentrale in der Stadt Mattersburg sind laut „Kurier“ 71 zur Kündigung angemeldet.