Am Tag nach dem Aufbrechen der Bilanzaffäre hat die Wirtschaft Burgenland (WiBuG) eine Hotline für betroffene Unternehmer eingerichtet. Bis dato wurden dort per Telefon rund 330 Beratungsgespräche geführt. „Die größten Fragestellungen waren rechtlicher Natur: Wie funktioniert die Einlagensicherung? Wie komme ich zu meinem Geld? Bleiben die bestehenden Kreditlinien aufrecht? Die größte Schwierigkeit war dadurch gegeben, dass Unternehmer über Nacht de facto handlungs- und zahlungsunfähig wurden“, so WiBuG-Geschäftsführer Harald Zagiczek.
Haftungsrahmen soll operativen Fortlauf sichern
Selbst gesunde Unternehmen geraten so in Insolvenzgefahr. Ihnen bietet das Land eine finanzielle Hilfe an. Die Informationen darüber sind seit Montag online abrufbar. Es geht um die Übernahme von Haftungen für Kredite. „Wir haben einen Haftungsrahmen von fünf Millionen Euro dotiert, wo wir kurzfristige Kreditmittel besichern und in Kooperation mit einer neuen Hausbank und in Kooperation mit den Unternehmen entsprechende Sicherstellungen bis 100.000 Euro gewähren und so den operativen Fortlauf des Unternehmen garantieren“, so Zagiczek.
Bei Bedarf werde der Haftungsrahmen noch ausgeweitet, kündigt Zagiczek an. Mit einer Insolvenzwelle rechnet der WiBuG-Chef nicht. Einlagen bis zu 100.000 Euro sind auch für Unternehmer abgesichert. Höhere Forderungen werden an die Konkursmasse zu richten sein. Wie hoch das verwertbare Vermögen der Commerzialbank ist, steht noch nicht fest.