Commerzialbank, Commerzialbank-Filiale in Mattersburg
ORF/Spieß
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Wirtschaft

FMA schickt Commerzialbank in Konkurs

Die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) hat am Montag beim Landesgericht Eisenstadt den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Commerzialbank Mattersburg gestellt. Die Überschuldung der Bank wird mit 528 Millionen Euro angegeben.

Genau heißt es von der FMA am Montag dazu: Die Commerzialbank sei zum Zeitpunkt der Sperre durch die FMA Mitte Juli gemäß einem Zwischenbericht des Regierungskommissärs Bernhard Mechtler rechnerisch im Ausmaß von 528 Millionen Euro überschuldet gewesen. Wegen des Vorwurfs der Bilanzfälschung hatte die FMA der Mattersburger Bank den Geschäftsbetrieb untersagt und den Regierungskommissär eingesetzt – mehr dazu in FMA sperrt Commerzialbank: Pucher zurückgetreten.

FMA: Commerzialbank zahlungsunfähig

Außerdem sei die Bank zahlungsunfähig. Mit Stichtag 24. Juli 2020 seien den liquiden Mitteln von 78 Millionen Euro allein schon Forderungen der Einlagensicherung in der Höhe von bereits 162 Millionen Euro aus der ersatzweisen Auszahlung gesicherter Einlagen gegenüberstehen. Diese Forderung der Einlagensicherung könne sich – in Abhängigkeit von der Inanspruchnahme – auf bis zu 490 Millionen Euro erhöhen.

Einlagensicherungs-Geschäftsführer zur Causa Commerzialbank

Stefan Tacke kommentiert das Procedere rund um die Auszahlung der Einlagensicherung an Commerzialbank-Kunden.

„Eine Beseitigung der Überschuldungssituation durch eventuell noch bekanntwerdende Aktiva oder etwaige stille Reserven wurde vom Regierungskommissär praktisch ausgeschlossen“, so die FMA im Insolvenzantrag. Eine positive Fortbestandsprognose scheide schon aufgrund der Zahlungsunfähigkeit der Commerzialbank aus. Die FMA habe daher beim Landesgericht Eisenstadt den Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen der Commerzialbank Mattersburg zu stellen gehabt.