Das größte Niedermoor im pannonischen Raum hat eine Fläche von insgesamt 42 Hektar. Die Feuchtwiesen erstrecken sich entlang des Zickenbaches. Der ehemalige Bürgermeister von Rohr, Hermann Ofner sowie Jürgen Frank und Werner Sinkovits vom Weideverein Zickental haben die Moorochsen vor genau 20 Jahren ins Zickental gebracht. Sie beweiden und hüten den Grüngürtel rund um das Naturschutzgebiet.
„Ursprünglich war die Diskussion, ob wir einen Grüngürtel machen. Die Bauern wollen ja etwas verdienen. Galloway-Rinder war die Empfehlung der Landwirtschaftskammer. Die waren ja lieb, aber die haben zu wenig Hintern gehabt. Jetzt haben wir Angus-Rinder“, so Jürgen Frank. Das Credo war laut dem ehemaligen Bürgermeister Hermann Ofner: „Natur schützen, aber unbedingt auch bewirtschaften. Es muss auch ein Rückfluss und eine Wertschätzung da sein“, so Ofner. „Das war die Grundlage dafür, den Verein zu gründen und die Beweidung mit den Ochsen zu machen“, ergänzt Sinkovits vom Weideverein.
„Moore wichtig für den Klima- und Umweltschutz“
Dass vor 20 Jahren von Ackerbau auf eine Dünge- und Spritzmittelfreie Form der Grünlandbewirtschaftung umgestellt wurde, hat ein weltweit selten gewordenen Naturparadies gerettet. „Moore sind sehr wichtig für den Klima- und Umweltschutz, nämlich weil sie fast 40 Prozent des Kohlenstoffes speichern“, so Helga Gallosch vom Verein „Rund ums Moor“. Weil Wissensvermittlung auch Spass macht, begrüßt der „Moorbert“ am Eingang zum Naturerlebnisweg „Lust auf Moor“. „Das ist unser Maskottchen vom Rohrer Moor, und er ist unser Froschkönig, und vom Beruf ist er Klimaschützer“, so Gallosch.
Pro Jahr kommen bis zu 6000 Gäste, das sind größtenteils Schulklassen und Familie. Ideen, die den größten Schatz, die Moorerde rund fünf Meter unter der Erde für Heilzwecke zu verwenden, hat es schon genug gegeben, aber für ein Moorbad fehlt bis jetzt das Geld.