Am 26. Juli ist es so weit. Da findet an der Seine in Paris die Eröffnungsfeier zu den 33. Olympischen Sommerspielen statt. 10.500 Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt werden beim größten Sportereignis der Welt dabei sein. Darunter auch eine kleine Abordnung aus dem Burgenland. Bei den Sommerspielen 2021 in Tokio waren es acht Teilnehmer aus dem Burgenland.
Mörz und Segel-Teams dürfen schon buchen
Neben Charlize Mörz im Bodenturnen wird das Burgenland bei Olympia einmal mehr im Segeln vertreten sein. Valentin Bontus vom Yachtclub Podersdorf wird in der neuen „Formula Kite“-Klasse an den Start gehen. Dazu wird auch ein Boot mit burgenländischer Beteiligung in der „Nacra17“-Klasse vor Marseille um eine Medaille segeln.
Pro Nation gibt es nur einen Quotenplatz. Den hat die Neusiedlerin Tanja Frank mit Segelpartner Lukas Haberl geholt. Der Segelverband darf das Ticket theoretisch aber auch an ein anderes Team vergeben. Hier kommen Laura Farese und Matthäus Zöchling ins Spiel. Das Duo vom UYC Neusiedlersee duelliert sich regelmäßig mit Frank/Haberl um die Spitzenplätze. Der Verband will die Entscheidung spätestens Mitte Mai treffen.
Hoffnungen in der Leichtathletik
Traditionell zählen die Leichtathletik-Bewerbe bei Olympia zu den größten Zuschauermagneten. Das Stade de France im Pariser Stadtteil Saint Denis bietet mit seinen 80.000 Sitzplätzen dafür den idealen Rahmen. Diese Atmosphäre aufsaugen möchte auch der Oggauer Raphael Pallitsch, der seit mehr als zwei Jahren auf dieses Ziel hinarbeitet – mehr dazu in Raphael Pallitsch will zu Olympia 2024. Dem 34-Jährigen fehlen im 1.500-Meter-Lauf zwar rund drei Sekunden auf das Limit. Eine Qualifikation über die Weltrangliste scheint aber nicht unmöglich.
Neben Pallitsch haben auch Caroline Bredlinger und Niklas Strohmayer-Dangl die Hoffnung, bei den Spielen in Paris dabei zu sein. Während sich Strohmayer-Dangl nach dem Trainerwechsel wieder an seine alte Stärke herantastet, hat Bredlinger in der Hallensaison ihre starke Form unter Beweis gestellt – mehr dazu in Bredlinger: Mit persönlicher Bestzeit zu Silber. In der Freiluft-Saison gilt es diese Form weiter auszubauen. Aktuell liegt Bredlinger im Weltranking der 800-Meter-Läuferinnen auf Rang 82. Die besten 48 fahren nach Paris.
Letzte Chancen und große Konkurrenz
Auch für Sportschütze Richard Zechmeister lebt der Olympia-Traum weiter. Die erst vor kurzem gewonnen EM-Medaille im Mixed mit Silvia Steiner – mehr dazu in EM-Silber für Richard Zechmeister – garantiert dem Eisenstädter aber noch keinen Platz in Paris. Schützen, die im Mixed antreten, müssen sich auch im Einzel für Olympia qualifizieren. Das hat Richard Zechmeister bisher nicht geschafft. Einige wenige Chancen dazu gibt es aber noch, wie zum Beispiel bei der Europameisterschaft Ende Mai.
Für Rad-Profi Patrick Konrad, der 2021 in Tokio im Straßenrennen zu Platz 18 fuhr, ist wiederum die interne Konkurrenz ein entscheidender Faktor. Österreich hat derzeit zwei Startplätze für das Straßenrennen. Blickt man auf die Ergebnisse der letzten Wochen und Monate und auch auf die Weltrangliste, würden diese beiden Plätze aber an Felix Gall und Felix Großschartner gehen. Konrad liegt im Österreicher-Duell derzeit nur auf Rang drei. Bis Olympia stehen aber noch einige Rundfahrten auf dem Programm, unter anderem die Tour de France.
Schwere Ausgangslage und Formsuche
Trotz Erstrunden-Aus in Tokio waren die Olympischen Spiele 2021 das bisherige Highlight in der Karriere von Badminton-Spieler Luka Wraber vom ASKÖ Neudörfl. Dass der 33-Jährige auch heuer bei Olympia antreten darf, ist aus jetziger Sicht aber fraglich. Wraber liegt in der „Pariser Rangliste“, nach der die Olympia-Tickets im Badminton vergeben werden, aktuell auf Rang 120. Nur 38 Startplätze werden vergeben.
Ähnlich gestaltet sich auch die Situation von Bernd Wiesberger. Während seines Ausflugs auf die LIV-Tour hat der Bad Tatzmannsdorfer keine Weltranglistenpunkte gesammelt und liegt nur noch knapp unter den Top-500. Zudem stehen im Olympia-Ranking mit Lukas Nemecz, Matthias Schwab und Sepp Straka gleich drei Österreicher vor Wiesberger.
Auf Formsuche befindet sich seit längerem Schwimmerin Lena Grabowski. 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio war sie Österreichs jüngste Teilnehmerin und zog sensationell ins Semifinale ein. Seit fast zwei Jahren kommt die Parndorferin aber nicht mehr an ihre Bestleistungen heran. In ihrer Paradedisziplin über 200-Meter-Rücken liegt Grabowski rund fünf Sekunden über ihrer persönlichen Bestleistung.
Der Qualifikationszeitraum in den meisten Sportarten endet im Juni. Bis dahin haben Burgenlands Sportlerinnen und Sportler noch Zeit, den Traum von Olympia wahr werden zu lassen. Sicher nicht dabei sein werden jedoch Triathlet David Vollmann und die Dressurreiter Peter Gmoser und Belinda Weinbauer. Sowie die ältere Schwester von Charlize Mörz, Alissa Mörz, die aufgrund einer Verletzung die Chancen zur Qualifikation verpasste.