Dominik Horvath vor dem Schachbrett
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Horvath: Sein Weg zum Schachgroßmeister

Rund 600 Millionen Menschen weltweit sollen Umfragen zufolge Schachspielen können. Die Denksportart ist für viele davon eher ein Hobby oder ein Gesellschaftsspiel. Der junge Eisenstädter Dominik Horvath gehört im Schach zu den besten Spielern der Welt, er ist seit Kurzem auch Großmeister.

Bereits seit dem 13. Jahrhundert wird in Europa Schach gespielt. Die heute bekannten Regeln und Bewegungen der Figuren dürften seit etwa dem 15. Jahrhundert existieren. Schach zählt damit zu den ältesten und komplexesten Denksportarten der Welt und ist auch vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt.

Dominik Horvath vor dem Schachbrett
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Der Eisenstädter ist einer von nur 1.800 Schachgroßmeistern weltweit

In Österreich beherrscht das Spiel auf dem karierten Brett kaum einer so gut wie der 20-jährige Horvath. Der Eisenstädter darf sich seit Mitte Oktober als Schachgroßmeister bezeichnen. Das ist die höchste Auszeichnung, die es im Schachsport gibt. „Der Großmeistertitel ist der höchste Titel, den ein Schachspieler erreichen kann. Es ist für viele das größte Ziel, das es gibt. Wenn man von einem Großmeister hört, dann weiß man, dass diese Person ein Experte ist“, so Horvath.

Besondere Auszeichnung

Mit nur 20 Jahren ist Horvath als erster Burgenländer Schachgroßmeister. Damit ist er auch der zweitjüngste Österreicher, dem das jemals gelang. Und das, obwohl der Großmeistertitel äußerst selten vergeben wird. Weltweit dürfen sich nur etwas mehr als 1.800 Menschen als Schachgroßmeister bezeichnen, bei rund 600 Millionen Schachspielerinnen und -spielern. Für den Großmeistertitel müssen zahlreiche Anforderungen, wie eine gewisse Anzahl an Weltranglistenpunkten, Erfolge bei internationalen Turnieren und Siege gegen stärkere Spieler, erfüllt werden.

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Dominik Horvath vor dem Schachbrett
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Der 20-jährige Dominik Horvath: Schach ist seine große Passion
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Horvath ist das Erreichen des Großmeistertitels als zweitjüngstem Österreicher überhaupt gelungen
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„Wenn man von einem Großmeister hört, dann weiß man, dass diese Person ein Experte ist“, so Horvath
Schachbrett
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600 Millionen Menschen spielen weltweit Schach

„Ich arbeite seit zehn Jahren an diesem Ziel, Großmeister zu werden. Es war ein sehr harter Weg, ich war oft schon davor aufzugeben, weil ich nahe dran war am Titel und es dann doch nicht geschafft habe. Aber jetzt bin ich einfach froh und glücklich, es endlich geschafft zu haben“, freut sich der 20-jährige Eisenstädter. 2019 machte Horvath erstmals österreichweit auf sich aufmerksam, als er als erster Österreicher einen WM-Titel in der U16-Klasse holte.

Weitere Ziele

Mehrere Stunden pro Tag verbringt Horvath vor dem Schachbrett. Als typischer Schachspieler will sich der 20-Jährige aber nicht bezeichnen: „Ich könnte mir ein Leben ohne Schach natürlich nicht vorstellen. Aber ich beschäftige mich nicht nur ausschließlich damit. Ich studiere Rechtswissenschaften, treffe mich mit Freunden und spiele auch gerne Tischtennis. Also ich bin jetzt nicht dieser klischeehafte Schachspieler, der den ganzen Tag vom Laptop sitzt und spielt.“

Schachgroßmeister aus dem Burgenland

Für viele ist Schach nur ein Hobby – für einen jungen Burgenländer ist dieser Sport aber viel mehr. Er gehört nämlich zu den besten Schachspielern der Welt und darf sich seit Kurzem sogar als Schachgroßmeister bezeichnen.

Trotz Großmeistertitel betreibt Horvath das Schachspielen nicht professionell, verdient also nicht ausschließlich sein Geld damit. Nach Erhalt des größten Titels im Schachsport gehen dem Eisenstädter aber keineswegs die sportlichen Ziele aus. „Das nächste große Ziel in meiner Karriere ist in die Top 100 der Welt zu kommen. Das ist ein weiteres, großes Ziel und wird sicher etwas dauern, aber ich hoffe, dass ich es bald erreichen werde“, so Horvath, der aktuell auf Platz 385 der Weltrangliste steht.