Luftaufnahme vom Baugelände in Fertörakos
Mitja Kobal / Greenpeace
Mitja Kobal / Greenpeace
Politik

Großprojekt Fertörakos soll kleiner werden

Das touristische Großprojekt in Fertörakos am Neusiedler See soll deutlich kleiner gebaut werden als geplant. Die ungarische Regierung soll Greenpeace und dem UNESCO-Welterbekomitee zugesagt haben, das Vorhaben neu zu konzipieren, wie ungarische Medien berichten.

Das Projekt, das vor vier Jahren angekündigt wurde, war auf bis zu 77 Hektar ausgerichtet. Ein Hotelkomplex, Jachthafen, Freizeitpark, Sportstätten und ein Parkplatz für 800 Autos waren geplant – bis das Vorhaben im Sommer vorigen Jahres wegen Finanzierungsproblemen auf Eis gelegt wurde. Heuer im Frühling kippte ein ungarisches Gericht dann auch noch die Umweltbetriebsgenehmigung gekippt, woraufhin im Juni die ungarische Regierung neue Pläne angekündigte. Details wurden aber keine bekannt – mehr dazu in Projekt Fertörakos: Umweltbetriebsgenehmigung gekippt und Neue Pläne für Megaprojekt in Fertörakos.

Warten auf Ergebnis der UNESCO-Mission

Vergangene Woche besuchte ein Team des UNESCO-Welterbekomitees den Neusiedler See, um zu überprüfen, ob der See weiterhin als Weltkulturerbe gelten soll. Unter anderem gilt das ungarische Großprojekt als Gefahr für den Status – mehr dazu in UNESCO-Beratungsmission zum Neusiedler See. Die Ergebnisse der UNESCO-Mission werden noch heuer erwartet. Nun soll die ungarische Regierung der UNESCO und Greenpeace laut ungarischen Medien zugesagt haben, das Projekt neu und bescheidener konzipieren zu wollen – auf einem kleineren Areal, wobei auch der Naturschutz bei der Neuplanung eine Rolle spielen solle.

Aus für ungarische Seeprojekte

Die ungarische Regierung steht beim geplanten Großprojekt am Neusiedler See in Fertörakos offenbar vor einem Rückzieher. Das berichteten ungarische Medien am Mittwoch.

Greenpeace bestätigt „verbales Zugeständnis“

Greenpeace Österreich bestätigte am Mittwoch die Zusage auf Nachfrage des ORF Burgenland. Allerdings handle es sich um ein verbales Zugeständnis, Details gebe es keine. Die UNESCO wollte die ungarische Ankündigung mit Verweis auf den erwähnten Bericht zum Neusiedlersee am Mittwoch nicht kommentieren.