Neusiedler See
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Umwelt

UNESCO-Beratungsmission zum Neusiedler See

Im kommenden Oktober dürfte sich eine UNESCO-Beratungsmission auf den Weg ins Burgenland machen. Sowohl Österreich als auch Ungarn sollen zu gemeinsamen Gesprächen über die Welterbestätte Fertö-Neusiedler See und deren Absicherung eingeladen werden.

Das teilte die Umweltorganisation „Alliance For Nature“ am Montag mit Verweis auf die Entscheidungsentwürfe des UNESCO-Welterbekomitees, die vor der nächsten Sitzung Mitte September veröffentlicht wurden mit.

Besprochen werden sollen neben dem – zwischenzeitlich auf Eis gelegten – Großprojekt im ungarischen Fertörakos auch das Tourismusprojekt in Breitenbrunn, die Wasserversorgung des Neusiedler Sees und die Windkraftanlagen in der Nähe des Welterbegebiets. Geplant ist auch eine gemeinsame Bestandsaufnahme und Bewertung der bestehenden und geplanten touristischen Einrichtungen entlang des Seeufers.

Komitee begrüßt Aussetzen des Fertörakos-Projektes

Das Vorhaben in Fertörakos, das ursprünglich einen Jachthafen, einen Hotelkomplex, Appartementhäuser und fast 900 Parkplätze umfasst hat, sieht das Welterbekomitee im Entscheidungsentwurf kritisch. Gleichzeitig begrüßt es aber, dass das Projekt, das unter Finanzierungsproblemen leidet, derzeit ausgesetzt ist – mehr dazu in Projekt Fertörakos: Umweltbetriebsgenehmigung gekippt.

„Alliance For Nature“ hatte gemeinsam mit den beiden Vereinen „Freunde des Neusiedlersees“ auf österreichischer und ungarischer Seite die Durchführung einer UNESCO-Beratungsmission gefordert. Diese „Advisory Mission“ werde nun die Welterbe-Verträglichkeit der kritisierten Projekte prüfen, teilte die Umweltorganisation mit. Sie fordert auch die Eintragung des Neusiedler Sees in die Liste der gefährdeten UNESCO-Welterbestätten.