Der Polizei Burgenland sei es ein großes Anliegen, dass sich die Menschen in den Gemeinden sicher fühlen, sagte Landespolizeidirektor Martin Huber im Burgenland heute-Interview mit Hannes Auer. Es sei ganz klar zu sagen, dass es unmittelbar nach einem Aufgriff noch nie sicherheitsrelevante Vorfälle gegeben habe. „Es sind uns auch von den Gemeinden keine gemeldet worden. Uns ist es aber auch ein Anliegen, hier rasch zu reagieren. Wir versuchen, die Personen schnell anzuhalten und weiterzutransportieren und in den Grenzgemeinden auch eine zusätzliche Überwachungslinie einzuziehen“, so Huber.
Verstärkte Kontrollen würden Wirkung zeigen
An den verstärkten Maßnahmen an der ungarisch-burgenländischen Grenze würde man sehen, dass sich die Aufgriffsrouten verändern würden. „Wir haben auf der Balkanroute die gleichen Zahlen wie im Vorjahr, aber zwei Drittel versuchen jetzt über die Slowakei nach Deutschland zu kommen und nur ein Drittel über das Burgenland. Deswegen haben wir bei den Aufgriffen einen Rückgang von 60 Prozent“, sagte Huber.
Landespolizeidirektor zu den Grenzkontrollen
Landespolizeidirektor Martin Huber spricht unter anderem über die Grenzkontrollen zur Slowakei sowie über die Flüchtlingsaufgriffe.
Die Chancen auf einen anerkannten Asylstatus in Österreich sind je nach Herkunftsland recht unterschiedlich. „Ein Marokkaner hat derzeit eine Asylanerkennung von weniger als einem Prozent. Das richtet sich eben nach der Staatsangehörigkeit und vor allem auch an den Gründen, die hier vorgebracht werden“, so Huber. Im ersten Halbjahr 2023 hätten 28.000 Menschen Österreich freiwillige oder zwangsweise verlassen. Im Gegenzug habe es nur 23.000 Asylanträge gegeben, so Huber.
Ungarische Behörden als wichtiger Partner
Die Zusammenarbeit mit den ungarischen Behörden sei hervorragend. Sie würden intensiv an der Grenze zu Serbien kontrollieren. Es gebe aber auch andere Routen über Rumänien oder Bulgarien. „Wir sind froh, dass wir diesen Partner an unserer Seite haben“, sagte Huber. Seit Donnerstagfrüh werden auch die Grenzübergänge zur Slowakei kontrolliert. „Wir haben hier zwei Grenzübergänge zu kontrollieren. Die kontrollieren wir für zehn Tage lang rund um die Uhr. Hier ist es ganz wichtig, dass es zu keiner Veränderung der Schlepperrouten kommt. Wenn jene, die derzeit über die Slowakei nach Deutschland weiterreisen nach Österreich kommen würden, dann stehen wir wieder vor großen Herausforderungen“, sagte Huber.