Am Donnerstag in der Früh wurden in Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) 14 Männer aufgegriffen, darunter auch ein minderjähriger Bursche und ein Mann auf Krücken. Sämtliche Personalien der geflüchteten Männer wurden aufgenommen, sagte Bundesheersprecher Robert Kulterer. „Die Gruppe ist hinter uns über das Feld marschiert und hat dort vermutlich den Weg nach Deutschkreutz gesucht. Unsere Assistenzkräfte haben sie schon seit dem Grenzübertritt beobachtet, verfolgt und in diesem Fall gestellt“, sagte Kulterer.
Weniger Personal und mehr Technik
Derzeit habe man eine konstante Lage bei den Aufgriffen. Man hab immer zwischen 100 und 150 Personen, die man täglich aufgreife, so Kulterer. In diesem Fall waren es 14 Männer aus Marokko und Syrien, die am Donnerstag in der Früh über die sogenannte grüne Grenze gekommen sind.
Nur wenig später wurden zwei weitere Flüchtlinge in einem Maisfeld mit einer Polizeidrohne entdeckt. Das Bundesheer suchte und fand sie auch. Derzeit setzen die Einsatzkräfte verstärkt auf moderne Technik. Das Bundesheer arbeitet mit weitreichenden Radar- und Wärmebildsystemen. Dadurch habe man die Mannstärke auf 450 reduzieren und trotzdem sehr gute Ergebnisse erzielen können, so Kulterer.
Ministerium rechnet mit 53.000 Asylanträge in Österreich
Das Innenministerium rechnet hoch, dass heuer etwas mehr als 53.000 Menschen Asyl in Österreich beantragen werden. Deutlich weniger, als im Vorjahr, da waren es 112.000 Personen. Im Vordergrund stehe der Kampf gegen die Schlepper, sagte Polizeisprecher Helmut Marban. „Ich glaube, das ist eigentlich der Hauptauftrag, den die Polizei hat: Diese skrupellos agierenden internationalen Verbrecherorganisationen möglichst zu zerschlagen und dingfest zu machen. Durch die Befragungen der Geflüchteten wollen wir natürlich auch an Hintergrundinformationen kommen“, sagte Marban.
Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bundesheer funktioniere gut, das würden auch die Zahlen beweisen. Heuer wurden bereits 220 Schlepper gefasst. Im Vorjahr waren es 365 insgesamt, sagte Marban. Die am Donnerstag aufgegriffen Männer wurden mit einem Bus der Polizei nach Heiligenkreuz (Bezirk Jennersdorf) in eine der burgenländischen Sammelstellen gebracht.
Kritik von SPÖ am Innenministerium
Von den Verlautbarungen, dass heuer weniger Asylanträge gestellt worden seien als im Rekordjahr 2022, wo man 112.000 gehabt habe, hätte die betroffene Bevölkerung im Burgenland nichts, so SPÖ-Klubobmann Roland Fürst. Mit 35.500 Asylanträgen liege Österreich heuer auf Platz zwei in der Europäischen Union. Es vergehe kaum ein Tag ohne Vorfälle in der Grenzregion. Der Innenminister müsse handeln, so Fürst.