Chronik

46 Flüchtlinge in Kastenwagen gepfercht

Nachdem sie einen Kastenwagen am Grenzübergang Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) angehalten hatten, haben Polizisten in der Nacht auf Sonntag 46 Flüchtlinge im Laderaum entdeckt. Sie waren auf engstem Raum zusammengepfercht, aber unverletzt.

Die Beamten an der Grenzen vernahmen bei der Anhaltung des Kastenwagens bereits Geräusche und Stimmen aus dem Laderaum. Zudem sei ihnen der Geruch aufgefallen, hieß es seitens der Landespolizeidirektion Burgenland. Die Polizei bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Kronen Zeitung“ vom Sonntag. Die 46 Menschen waren auf engstem Raum untergebracht – sie blieben unverletzt. Der mutmaßliche Schlepper wurde festgenommen. Der 33-jährige Mann aus Moldawien wird nun einvernommen.

Transporter wohl aus Serbien abgefahren

Die Flüchtlinge stammen aus der Türkei, aber auch aus Syrien. Unter den Personen waren 14 Kinder und acht Frauen. Sie dürften in Serbien abgefahren und bereits stundenlang unterwegs gewesen sein, bevor der Transporter im Mittelburgenland gestoppt wurde.

In der Region um Deutschkreutz und Nikitsch wurden in den vergangenen Wochen viele Aufgriffe registriert. Insgesamt sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr laut Innenministerium rückläufig. Im Sommer 2023 lagen die Aufgriffszahlen um mehr als 60 Prozent unter dem Vergleichszeitraum 2022.

Schlepper in Wien erwischt

Auch in Wien-Wieden wurde in der Nacht auf Sonntag ein Schlepper festgenommen. Er hatte 16 Menschen in seinem Kastenwagen untergebracht – mehr dazu in 16 Menschen in Kastenwagen: Schlepper in Haft.

Politische Debatte über Asyl und Migration

Das Thema Asyl entzweite am Wochenende weiter die politischen Parteien: Der künftige SPÖ-Klubobmann Roland Fürst warf der ÖVP vor, dass die von Innenminister Gerhard Karner so genannte „Asylbremse“ versagt habe. Österreich hätte im Vorjahr die zweitmeisten Asylanträge nach dem Zweiten Weltkrieg verzeichnet, sagte Fürst. Er forderte einen Diskurs über die Themen Asyl und Migration.

ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas wiederum sagte, dass der Innenminister daran arbeite, die Sicherheit der Grenzen zu gewährleisten. Mit dem Ende der Visafreiheit für Inder und Tunesier in Serbien sowie durch die Operation Fox in Ungarn werde entschieden gegen illegale Migration vorgegangen. Die SPÖ sei in Asylfragen orientierungslos und gespaltener denn je, so Fazekas.

Dass die ÖVP in diesem Zusammenhang von Erfolgen spreche, beziehungsweise diese herbeirede, sei ein absolutes Negieren der Wirklichkeit, so FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej. Es stehe eine Wiederholung des Vorjahres zu befürchten, wenn heuer ein Wert erreicht werde, der zu den höchsten der vergangenen Jahre zähle. Smolej forderte ein klares Bekenntnis der Politik zu Rückweisungen.