Autos fahren auf der S4
ORF
ORF
Verkehr

S4: Temporäre Mitteltrennung wird errichtet

Auf der Mattersburger-Schnellstraße S4 wird nach mehreren schweren Verkehrsunfällen bis Jahresende eine temporäre Mitteltrennung errichtet. Diese soll die Verkehrssicherheit bis zum Start des eigentlichen Sicherheitsausbaus erhöhen, kündigte Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag an.

Die Schnellstraße wird mit der neuen Mitteltrennung vorübergehend drei- statt vierspurig geführt. Auch eine Geschwindigkeits-Überwachung ist geplant. Erst im vergangenen August waren bei einer Pkw-Kollision bei Sigleß (Bezirk Mattersburg) drei Menschen gestorben und drei weitere schwer verletzt worden – mehr dazu in Drittes Todesopfer nach schwerem Pkw-Unfall auf S4.

Mitteltrennung soll Unfälle verhindern

Tragische Unfälle wie dieser hätten gezeigt, dass die Verkehrssicherheit auf der S4 erhöht werden müsse – „daran führt kein Weg vorbei“, betonte Gewessler. Die temporäre bauliche Mitteltrennung soll Frontalunfälle verhindern. Der Verkehr wird in beide Fahrtrichtungen wechselweise ein- bzw. zweispurig geführt. Burgenland und Niederösterreich hätten sich diese Variante mit drei statt vier Fahrspuren gewünscht, so Gewessler. Mit einer Section Control soll zusätzlich die Geschwindigkeit überwacht werden.

Die Asfinag wird die Maßnahmen bei den zuständigen Verkehrsbehörden, also bei der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg und dem Magistrat Wiener Neustadt, einreichen. Bis Jahresende sollen sie umgesetzt werden. „Hier geht es um Menschenleben“, betonte Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl, der auf eine rasche Genehmigung des Vorhabens hofft. Die geplanten Maßnahmen seien mit den beiden Ländern akkordiert und von einem Sachverständigen-Gutachten bestätigt worden.

Dorner erfreut, aber für permanenten Sicherheitsausbau

In einer ersten Reaktion zeigte sich Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) erfreut über die angekündigten Maßnahmen. „Es ist zu begrüßen, dass die Verkehrsministerin bei der Lösung für eine temporäre Mitteltrennung auf der Mattersburger-Schnellstraße S4 den Vorschlägen aus dem Burgenland und aus Niederösterreich nachgekommen ist. Parallel muss aber auch danach getrachtet werden, die Verfahren für den permanenten Sicherheitsausbau voranzutreiben, um die verloren gegangene Zeit aufzuholen“, so Dorner.

Grüne bedauern Ablehnung der Tempobeschränkung

Kritik kommt von den burgenländischen Grünen. „Eine bauliche Mitteltrennung im Sinne der Sicherheit haben wir Grüne immer befürwortet. Bedauerlich ist, dass die Länder Burgenland und Niederösterreich eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 auf 80 km/h abgelehnt haben. Denn mit dieser Variante wären nicht nur jeweils zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung möglich gewesen, sondern auch Luft, Lärm und Umwelt weniger stark belastet“, erklärte Klubobfrau Regina Petrik.

Kritik von der FPÖ

Die Maßnahme komme zu spät, so FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej. Der Ruf nach mehr Sicherheit sei schon nach den ersten Unfällen deutlich zu vernehmen gewesen. Das Prinzip der Mittelschienen stelle nur eine Minimallösung dar. Die FPÖ spricht sich für einen „ordentlichen Ausbau“ aus.