Urlaub inmitten eines Weingartens: Diese Idee wurde vor zwanzig Jahren im Südburgenland geboren. Am kommenden Wochenende wird der erste Teil eines Kellerstöckl-Feriendorfes eröffnet. Biobauer Legath hat dafür über zwei Millionen Euro investiert. Ein Großteil ist privat finanziert. In den nächsten Jahren soll es am Ortsrand von Strem acht Häuser aus Lehm geben, jedes davon mit Blick auf die Burg Güssing.

Legath will sich bei seinem Projekt nicht bremsen lassen. Weil eine Sauna etwa nicht fix verankert in der Landschaft stehen darf, ist sie eben mobil und wird dorthin transportiert, wo die Gäste saunieren möchten. „In einem viereinhalb Hektar großen Weingarten zu sitzen und ein bisschen Wellness machen, das ist für einen Großstädter natürlich ein Paradies“, so Legath. Neben der Zielgruppe der ausländischen Touristen und der Großstädter setzt Legath auch auf Hochzeiten.

Gäste aus Deutschland, Wien und dem Nordburgenland
Viel Geld in die Sanierung ihres Kellerstöckls mitten in den Hannersdorfer Weingärten hat auch die Familie Stark gesteckt. Ein Jahr betreiben sie ihre Luxusherberge jetzt. Hier ist kaum etwas aus dem Möbelhaus. Feinste Tischlerarbeit soll für ein ganz besonderes Urlaubsfeeling sorgen. Bis Oktober ist es durchgehend gebucht.

„Die am weitesten gereisten Gäste waren tatsächlich aus Hamburg, jetzt haben wir jemanden aus Chemnitz hier. Wir haben aber auch viele Gäste aus Wien bei uns, letztens haben wir Nordburgenländer da gehabt. Wir haben Familien und Pärchen hier, das ist ganz unterschiedlich. Sie suchen alle die Ruhe hier“, so Kellerstöckl-Eigentümerin Katrin Stark. Auch langjährige Kellerstöckl-Vermieter wie die Familie Herczeg am Gaser Berg bestätigten, dass die Buchungslage nach der Coronavirus-Pandemie gut ist. „Ich bin auch heuer sehr zufrieden mit der Saison. Ich bin seit Mitte April eigentlich ausgebucht“, so Melanie Herczeg.

Südburgenland Tourismus sieht sich als Erfinder der Marke Kellerstöckl vor rund 20 Jahren bestätigt. „Dieses Tourismusangebot ist meiner Meinung nach krisensicher. Es ist dieser Trend: Regional, Natur, Landschaft, regionale Produkte.“, so Kellerstöckl-Projektleiter Harald Popofsits. Er sieht viel Potenzial im Südburgenland: „Wir haben 1.000 Kellerstöckl, 130 werden vermietet. Wir sind jetzt pro Jahr mit fünf bis zehn neuen Betrieben, die neu zum Vermieten anfangen, auf einem guten Weg. Wir wachsen langsam, ständig und mit guter Qualität“, so Popofsits.