Unfallstelle mit beschädigtem Rettungswagn in Horitschon (Burgenland)
APA/Rotes Kreuz Burgenland
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Chronik

Horitschon: Ermittlungen nach tödlichem Unfall

Nach dem tödlichen Unfall Donnerstagnachmittag in Horitschon (Bezirk Oberpullendorf) laufen nun die Ermittlungen. Ein Ehepaar starb nach der Kollision mit einem Rettungswagen, drei Rotkreuz-Mitarbeiter wurden teils schwer verletzt.

Der Schock nach dem tragischen Unfall sitzt in Horitschon und beim Roten Kreuz tief. Ein 69-jähriger Mann und seine 66-jährige Frau sind bei der Kollision mit dem Rettungswagen, der mit Blaulicht und Sirene zu einem Einsatz in Ritzing unterwegs war, gestorben. Der Rettungswagen krachte bei einem Überholmanöver seitlich in den Wagen des Ehepaars. Die Trauer in Horitschon ist groß, sagte Bürgermeister Gerhard Petschowitsch gegenüber dem ORF Burgenland.

„Horitschon in Schockstarre verfallen“

„Die beiden Verunglückten waren sehr beliebte Personen in der Ortschaft. Sie waren sehr, sehr gut integriert und egal, wo man heute hingeht, egal, mit wem man heute spricht: Es dreht sich alles nur um das tragische Ereignis von gestern. Horitschon – die ganze Bevölkerung ist regelrecht in eine Schockstarre verfallen“, sagte der Bürgermeister.

Betroffenheit beim Roten Kreuz

Auch beim Roten Kreuz herrschte am Freitag Betroffenheit. Der Einsatzfahrer des Rettungswagens sei seit 13 Jahren unfallfrei im Dienst gewesen, sagte der Landesgeschäftsführer des Roten Kreuzes, Thomas Wallner. Den verletzten Rotkreuz-Mitarbeitern gehe es den Umständen entsprechend gut. „Ein Mitarbeiter ist etwas schwerer verletzt, eine Mitarbeiterin ist etwas leichter verletzt und ein Mitarbeiter ist leicht verletzt, der hat einen Gips bekommen und ist schon in häuslicher Unterbringung“, so Wallner. Im Laufe des Freitags konnte auch die verletzte Mitarbeiterin, eine Praktikantin, das Krankenhaus bereits wieder verlassen. Der Sanitäter ist noch in Spitalsbehandlung.

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Mittlerweile sind Polizei und Sachverständige dabei, den Unfallhergang zu rekonstruieren, auch eine Obduktion wurde angeordnet. Laut Staatsanwaltschaft Eisenstadt wird gegen den Lenker des Rettungswagens wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Das sei aber das Standardprozedere in einem Fall wie diesem, wenn der Unfallhergang noch nicht eindeutig geklärt ist.

Bei Einsatzfahrten mit Blaulicht und Sirene müssen sich die Einsatzfahrerinnen und -fahrer grundsätzlich nicht an Verkehrsgebote und -beschränkungen halten, so Andreas Stipsits von der Landesverkehrsabteilung. Sie dürfen dabei aber keine Personen gefährden und keinen Sachschaden verursachen. Alle anderen Verkehrsteilnehmenden müssen jedoch Rücksicht nehmen. Grundsätzlich müssten alle Straßenbenützerinnen und -benützer einem herannahenden Einsatzfahrzeug – unabhängig davon, ob es sich um Rettung, Feuerwehr, Polizei oder sonstige Einsatzfahrzeuge handelt – Platz machen, erklärte Stipsits: „Und kein Lenker eines anderen Fahrzeuges darf unmittelbar vor einem Einsatzfahrzeug nachfahren oder vor ihm in eine Kreuzung einfahren.“

Tragische Unfallserie im Burgenland

Seit vergangenen Samstag sind im Burgenland drei tödliche Verkehrsunfälle geschehen, vier Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Mittwochfrüh starb eine 27-jährige Frau bei einem Unfall auf der Mattersburger Schnellstraße (S4) bei Sigleß – mehr dazu in Lenkerin stirbt bei Unfall auf S4, am Samstag starb ein 19-jähriger Mann bei einem Unfall zwischen Ritzing und Lackenbach (Bezirk Oberpullendorf) – mehr dazu in Junger Mann starb bei Verkehrsunfall.