Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) im Gespräch mit Burgenland heute-Moderatorin Raphaela Pint über die rasant angestiegene Zahl der Asylanträge im Burgenland
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Chronik

Zahl der Asylanträge steigt rasant an

Im Burgenland werden derzeit enorm viele Asylanträge gestellt. Mit Stand letzer Woche seien es bisher rund 2.100 Anträge gewesen, sagte die zuständige Landesrätin Daniela Winkler (SPÖ) im „Burgenland heute“-Studiogespräch.

Man merke es in Wahrheit schon seit Jahresbeginn, dass die Zahlen ansteigen – seit ein paar Wochen wären die Steigerungen bei den Asylanträgen aber enorm, sagte Winkler in der Fernsehsendung. „Wir haben in den letzten Wochen vermerkt, dass die Asylanträge dramatisch explodieren. Wir hatten vor vier Wochen 1.600 Anträge gehabt und in der vergangenen Woche waren es 2.100“, so Winkler. Es sei an der Zeit, dass man endlich auch Maßnahmen treffe und nicht nur darüber rede – hier sei der Bund gefordert, sagte Winkler.

Winkler bekräftigt Forderungen an Bundesregierung

Das Asylwesen und der Grenzbereich würden im Verantwortungsbereich des Bundes liegen. Das Land sei in der Grundversorgung tätig und komme seiner Verantwortung nach. Man übererfülle die vorgegebenen Quoten mit mehr als 100 Prozent. Es sei wichtig, dass hier eine Versorgung gegeben sei. „Aber der Landeshauptmann hat es schon erwähnt: Hier müssen tatsächliche Entscheidungen seitens des Bundes, aber auch in der Europäischen Union, getroffen werden. Und da merkt man im Moment ein bisschen eine Ratlosigkeit“, so Winkler – mehr dazu in Flüchtlinge: Doskozil fordert Unterstützung.

Über Flüchtlinge im Burgenland

Landesrätin Daniela Winkler spricht über die Versorgung von Flüchtlingen im Burgenland.

Zu Beginn des Ukraine-Krieges sei es sehr wichtig gewesen, den Menschen rasch zu helfen. Das sei natürlich eine Herausforderung gewesen, weil man schnell Quartiere aufstellen musste. Man habe Personal aufgestockt und das sei gut gelungen, denn man habe im Burgenland viele hilfsbereite Menschen. In weiterer Folge sei es aber auch wichtig, dass diese Menschen integriert werden, so Winkler.

Unterschiede bei Angeboten für Geflüchtete?

Angesprochen auf die Unterschiede bei den Angeboten für Geflüchtete aus der Ukraine und aus anderen Ländern, etwa aus Syrien, sagte Winkler, dass man klar unterscheiden müsse. „Das eine sind Menschen, die durch einen Krieg vertrieben wurden. Und das andere sei oft die Situation, wo erst geprüft werden müsse, ob der Asylantrag genehmigt wird oder nicht“, sagte Winkler.

Bei den Flüchtlingen aus der Ukraine handle es sich oft um Frauen mit Kindern, die später oft auch wieder nach Hause wollen. Die Situation sei bei jungen Männern hingegen oft eine andere, etwa ein Flüchten aus einer wirtschaftlichen Situation. Das müsse geprüft werden. Seitens des Landes sei man sich aber bewusst, dass man unterstützen müsse. Das habe man in den vergangenen Jahren auch bereits getan, etwa mit Deutschunterricht. Man sei sich dieser Verpflichtung auch weiterhin bewusst, so Winkler.

Ries fordert aktive Grenzsicherung

Christian Ries, Landesparteisekretär der FPÖ, fordert eine „sofortige aktive Grenzsicherung, bevor Österreich die Ereignisse an der Grenze endgültig wieder überrollt haben“. Die Lage sei dramatisch und steige seit Monaten wieder an, so Ries.