Schulstart nach Lockdown
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Coronavirus

Aus für Maskenpflicht in Schulklassen

Seit Dienstag gelten aufgrund der sinkenden Infektionszahlen in den Schulen gelockerte Coronavirus-Regeln: Die FFP-Maske muss etwa während des Unterrichts nicht mehr getragen werden. Das gilt für alle Schülerinnen und Schüler – unabhängig von Alter und Schulstufe – und für Lehrerinnen und Lehrer.

Bisher durften nur Volksschulkinder ohne Maske am Unterricht teilnehmen. Seit Dienstag gilt diese Regelung für alle Schülerinnen und Schüler – egal wie alt. Wer in der Klasse auf dem eigenen Sitzplatz arbeitet oder Beispiele an der Tafel vorzeigt, muss keine Maske mehr tragen. Außerhalb des Klassenzimmers gilt die Maskenpflicht aber nach wie vor. Die gleichen Regeln gelten für die Lehrerinnen und Lehrer. Im Burgenland gebe es eine gute Basis für diese Schritte, so Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz: „Wir sind ja jener Bereich, wo drei mal die Woche getestet wird. Alle Kolleginnen und Kollegen, die das wollten, sind bereits auch geimpft worden. An sich sind wir von dieser Seite her sehr gut versorgt und haben alles getan, um hier auch geringe Infektionsraten in den Schulen zu gewährleisten und daher unterstütze ich das auch. Das muss man aber natürlich immer neu anschauen.“

„Erleichterungen für alle – weiterhin Vorsicht“

Ähnlich auch die Reaktionen von Elternvertretern und Lehrergewerkschaftern. „Unter den Lehrerinnen und Lehrern herrscht durchaus Erleichterung, weil es doch eine große Belastung war, jeden Tag stundenlang mit den Masken zu unterrichten. Bisher gab es keine Anfragen oder Kritik von Kolleginnen und Kollegen diesbezüglich. Einzig die Art und Weise, wie die Lockerungen kommuniziert wurden, sorgen einmal mehr für Unmut. Die Informationen sind wieder nicht zeitgerecht kommuniziert worden. Es gilt weiterhin vorsichtig zu sein. Die Lehrerinnen und Lehrer haben da eine Vorbildfunktion – nicht nur den Schülerinnen und Schülern gegenüber, sondern auch den Eltern. Da muss man mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Martin Sulyok von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG).

„Wir begrüßen die Lockerungsschritte, insbesondere, weil die Testungs- und Impfungsrate im Schulbereich im Burgenland sehr hoch ist. Begrüßenswert ist auch, dass es den Schulen freisteht die Maskenpflicht bei Tätigkeiten, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, etwa bei Gruppenarbeiten, selbstständig anordnen zu können. Vorbei ist Covid aber trotz guter Infektionszahlen noch nicht“, sagte Martin Gaal von der Fraktion christlicher Gewerkschafter (FCG). „Wir sind den Lockerungsschritten gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt. Bisher gab es diesbezüglich keine Rückmeldungen von einzelnen Vereinen oder Eltern. Man muss aber nach wie vor sehr vorsichtig sein. Es steht daher auch jedem Einzelnen und jeder Einzelnen frei die Maske trotz Lockerungen weiter zu tragen“, sagte Eva-Christina Wolf vom Landesverband der Elternvereine an Pflichtschulen.

Wissenschaft ist geteilter Meinung

Die Lockerungen seien aufgrund der rückläufigen Zahlen in Österreich zu rechtfertigen, so etwa die Virologin Dorothea van Laer von der Med-Uni-Innsbruck: „Das muss man natürlich beobachten, und man muss natürlich bereit sein, in einzelnen Bezirken, falls es dort Ausbrüche gibt und die Zahlen wieder steigen, dann wieder die Maskenpflicht einzuführen. Aber es müssen deswegen nicht alle Bezirke in Österreich darunter leiden, wenn in ein, zwei Bezirken die Zahlen dann doch wieder deutlich steigen.“

Andere Wissenschaftler sehen die Lockerungsschritte, mit Verweis auf das Infektionsgeschehen in Großbritannien, hingegen kritischer. Die neue Regelung gilt bis Schulschluss. Wie es dann im Herbst weitergehen soll, wird derzeit noch im Bildungsministerium diskutiert.