Sanochemia
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Wirtschaft

Neue Zukunftsaussichten für Sanochemia

Das Land Burgenland ist seit Kurzem – über die WIBUG – Miteigentümerin an der Neufelder Pharma-Firma Sanochemia. Durch die Investition und Haftungsübernahme durch das Land hat Sanochemia wieder Zukunftsaussichten – doch fürs Erste wird der Betrieb geschlossen.

Das Unternehmen ist pleitegegangen, 120 Arbeitsplätze im Burgenland standen vor dem Aus. Das Land hat Teile von Sanochemia übernommen, womit der Betriebsstandort in Neufeld (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) zumindest fürs Erste gesichert wurde. Erst am Mittwoch wurde bekannt gegeben, dass das Land bei Sanochemia einsteigt – mehr dazu in – Land übernimmt Sanochemia.

Trotz der Turbulenzen hat der Pharmahersteller Sanochemia seine Produktion bis heute jedoch nicht eingestellt. Doch am 15. Mai werden nun die Maschinen abgedreht. Durch die aktuelle Wirtschaftskrise ist die Nachfrage eingebrochen, besonders in Asien. Im Spätsommer will Sanochemia einen Neustart wagen.

Optimistischer Blick in die Zukunft

„Ich bin guten Mutes, dass wir mit unserem Portfolio ein dauerhaftes und ertragreiches Geschäftsmodell auf die Beine stellen können. Ich bin seit 14 Monaten in diesem Unternehmen und habe die Umsätze immer steigern können. Wenn ich diese Entwicklung weiter durchhalte, dann wird die neue Sanochemia auch endlich auf eigenen Beinen stehen können“, sagt Geschäftsführer Timo Bender.

Sanochemia Entwicklung und Standort Neufeld
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120 Mitarbeiter arbeiten im Standort in Neufeld

Basis dafür ist die Gründung einer neuen, schuldenfreien Sanochemia-GmbH. Die alte AG wird aufgelöst. Die Verlierer sind die Gläubiger, sie müssen den Großteil ihrer Forderungen in der Höhe von 49 Millionen Euro abschreiben. Das Land ist bei der neuen Gesellschaft mit rund 14 Prozent Miteigentümer.

Illedits: „Unterstützen, wenn in Schieflage“

Ohne die Investition von 1,2 Millionen Euro und einer Haftungsübernahme von drei Millionen Euro hätte laut SPÖ-Wirtschaftslandesrat Christian Illedits auch die neue Sanochemia nicht weiterarbeiten können. „Das Erhalten und zukünftige Schaffen von Arbeitsplätzen ist eine wichtige Aufgabe. Man muss dort unterstützen, wo es wichtig ist, wenn ein Betrieb in Schieflage ist. Das tun wir in diesen Bereichen und werden es auch in Zukunft tun, wenn es notwendig ist“, so Illedits.

Geschäftsführer Timo Bender verspricht, die Sanochemia-Mitarbeiter zu den gleichen Bedingungen wie bisher zu übernehmen. Ob nach der Landesbeteiligung auch bei Sanochemia ein 1.700-Euro-Netto-Mindestlohn gelten wird, ist noch offen. Der Geschäftsführer will mit dem Land eine einvernehmliche Lösung finden.