Für das Bündnis Liste Burgenland (LBL) gab es am Wahlsonntag wenig zu lachen: Statt den – von der LBL – erwarteten fünf bis sieben Prozent und einem dritten Mandat, kam man am Ende nur auf 1,3 Prozent und musste in ehemaligen Hochburgen, etwa in Bad Sauerbrunn (Bezirk Mattersburg), deutliche Verluste hinnehmen. Am Montag hieß es Wunden lecken. Nach zwei Perioden im Landtag ist man diesmal deutlich an der Vier-Prozent-Hürde gescheitert.
Kölly: „Auflösung steht nicht im Raum“
„Ich bin über dieses Ergebnis natürlich schwer enttäuscht“, sagte LBL-Spitzenkandidat Manfred Kölly. „Wir sind eine junge Mannschaft gewesen, die sich wirklich bemüht hat, aber anscheinend hat Hans Peter Doskozil mit seinen Themen, etwa im Sozialbereich, die Leute angesprochen“, so Kölly im ORF-Burgenland-Interview. Eine Auflösung der LBL stehe aber nicht im Raum.
Das Bündnis werde politisch weiterhin aktiv bleiben. Es habe auch bei den Grünen (Anm.: auf Bundesebene) schon mal einen Rauswurf gegeben und jetzt seien sie mit 14 Prozent sogar in der Bundesregierung, so Kölly. „Aufgeben tut man einen Brief. Wir wollen weiter arbeiten für das Land“, sagte Kölly. Und das jetzt auch ohne Sitz im Landtag. Der Fokus liege beim Bündnis Liste Burgenland aber bereits jetzt auf den kommenden Gemeinderatswahlen im Jahr 2022.
Personelle Änderungen sind möglich
Bis dahin wolle man auch klären, wer dem Bündnis in Zukunft vorstehen wird. Man werde sich natürlich darüber Gedanken machen, wie man sich verjüngen könne, beziehungsweise, wer an die Spitze kommen soll und will, sagte Kölly. Er könne sich auch vorstellen, dass er nach einer gewissen Zeit, wenn sich jemand entsprechend eingearbeitet habe, an einen anderen übergeben werde, so Kölly. Personelle Änderungen seien also durchaus möglich, Schnellschüsse soll es aber laut Kölly vorerst nicht geben.