S7 vom Auto aus gesehen
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Verkehr

S7 im Test

Knapp drei Wochen ist der Westabschnitt der Fürstenfelder Schnellstraße, der S7, in Betrieb: Er führt von Dobersdorf (Bezirk Jennersdorf) bis Riegersdorf (Steiermark). Wir haben getestet, wie viel Zeitersparnis die S7 bringt und nachgefragt, ob sie eine Entlastung der Anrainergemeinden bringt.

Die Testfahrt begann Donnerstagfrüh um 6.15 Uhr. Das ORF-Team startete im Gewerbegebiet zwischen Oberwart und Kemeten, Ziel war die Anschlussstelle Dobersdorf über die A2. Das Navigationsgerät wählte noch die alte Strecke und berechnete circa 40 Minuten Fahrtzeit. Tatsächlich kam das Team über die nicht eingezeichnete S7 um 6.45 Uhr an – also zehn Minuten früher.

Zwei Routen nach Dobersdorf, eine davon führt über die S7
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Das Navigationsgerät des ORF-Teams zeigte die neu eröffnete S7 noch nicht an und schlug die längere, alte Strecke vor

Zehn Minuten Zeitersparnis

Der Ortsvorsteher von Dobersdorf, Stefan Fuchs, fährt morgens zwischen 7.00 Uhr und 8.00 Uhr in die Gegenrichtung, zu seinem Arbeitsplatz nach Hartberg in der Steiermark. Seit drei Wochen benutzt er die S7. Auch er erspare sich durch die neue Straße auf einer Strecke circa zehn Minuten Fahrzeit, erzählte Fuchs.

S7 vom Auto aus gesehen
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Beim ORF-Lokalaugenschein war aber zu beobachten, dass einige Fahrzeuge mit ungarischen Kennzeichen nach wie vor in Richtung Rudersdorf abbiegen. „Ich gebe ihnen recht, das beobachten wir auch“, sagte Fuchs. Einige würden sich wohl noch überlegen, ob sie eine Autobahn-Vignette kaufen würden.

Rudersdorfer hoffen auf stärkere Entlastung

Die Rudersdorferinnen und Rudersdorfer sind unterschiedlicher Ansicht, wenn es um die Frage geht, ob die S7 die gewünschte Schwerverkehrsentlastung gebracht hat. Es sei auf jeden Fall ruhiger geworden, der Lkw-Verkehr sei vorbei, meinte Kosmetikstudio-Betreiberin Elisabeth Grabner. Es gebe wenig Unterschied, nur ein bisschen weniger Lkw-Verkehr, sagte dagegen Sabine Gaal. Sie hoffe, dass es mit steigender Bekanntheit der Straße besser werde. Manche Lkws müssten nach Rudersdorf, weil sie dort Transporte zu erledigen hätten, so Kristian Leonhardt aus dem benachbarten Deutsch Kaltenbrunn: „Aber ich denke, es wird zunehmend deutlich besser.“

Lkw fährt durch Rudersdorf
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Der Lkw-Verkehr sei weniger geworden, heißt es aus Rudersdorf

Man habe zuletzt gemeinsam mit dem Land ein Lkw-Fahrverbot erwirkt, so Ortsvorsteher Fuchs. Denn die S7 sei ja eigentlich auch gebaut worden, um die Bevölkerung vom Schwerverkehr zu entlasten. Peter Sattler ist Ortschronist und wohnt seit seiner Kindheit an der Hauptstraße in Rudersdorf. Der Kaufmann sei zufrieden und auch der Gastwirt sage, dass er keine Einbußen hätte, weil der Transitverkehr bei ihm nicht eingekehrt sei, erzählte Sattler.

Straßenschild auf der S7, das Budapest anzeigt
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Kritik gibt es am S7-Leitsystem

Kritik übte der Ortschronist am Leitsystem der S7, das funktioniere noch nicht ganz. Die Aufschrift Budapest sei irreführend. Viel besser wäre die Aufschrift Heiligenkreuz, meinte Peter Sattler.

Bauarbeiten für den Ostteil der S7
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Baustelle für den S7-Ostteil

Ostabschnitt im Bau

Richtung Heiligenkreuz am Ostabschnitt wird derzeit gebaut. Die Trasse führt quer durch die Wälder und Wiesen von Dobersdorf bis Königsdorf. Ein Kreisverkehr wird nach Fertigstellung des Ostabschnittes die Hauptanbindung zur S7 sein.

Kreisverkehr mit Anschlussstelle zum Ostteil der S7
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Bau der S7-Anbindung

Man habe wirklich in den letzten Jahren und Monaten eine starke Schmutzbelastung gehabt, sowohl in der Luft als auch auf der Straße, erzählte der Bürgermeister von Königsdorf, Mario Trinkl (SPÖ): „Ich glaube es ist jeder froh, wenn jetzt auch der Ostabschnitt nächstes Jahr aufgemacht wird.“ Der Ostabschnitt bis Heiligenkreuz ist circa zehn Kilometer lang und soll Mitte 2025 fertig sein.