Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte verwenden noch immer Amalgamfüllungen. Für sie hat die quecksilber-haltige Legierung nicht nur Nachteile. „Amalgam ist seit vielen, vielen Jahrzehnten in Verwendung: Von der Haltbarkeit, von der Bissstabilität, von der Abriebfestigkeit und an sich auch seit den vorgeschriebenen Non-Gamma-2-Amalgamen, wo das Quecksilber praktisch nicht mehr herausgeht, ist das einfach haltbarer und besser“, so Ernst Michael Reicher, Präsident der Zahnärztekammer Burgenland.
Ein Verbot kommt für den Zahnärztekammer-Präsidenten aber nicht überraschend. „Schon seit vielen Jahren empfehlen die Zahnärzte alternative Füllungen. Es ist nur so, dass die Kosten immer das Ausschlaggebende sind, und die Kassen derzeit nur Amalgamfüllungen als Standardfüllung im Seitzahnbereich bezahlen“, so Reicher.
Patienten erkundigen sich nach Alternativen
Zahnarzt Andreas Steiner in Heiligenkreuz (Bezirk Jennersdorf), ist hingegen ein Befürworter des Verbotes. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Quecksilberproblematik werden wir mit keiner technischen Lösung wegbekommen und es gibt gute Alternativen, die dann natürlich etwas andere Arbeitsabläufe und auch andere Tarife erfordern“, so Steiner.
Durch die mediale Berichterstattung haben auch schon Patientinnen und Patienten vom Verbot gehört. „Es kommt fast täglich vor, dass sich die Leute dafür interessieren. Ist Amalgam schädlich? Was ist die beste Füllung? Wie lang hält das? Was kostet das? Was zahlt die Kasse? Das beschäftigt die Leute sehr“, so Steiner.
Burgenländerinnen und Burgenländer zum Amalgamverbot
Für viele ist die Sorge um den Verlust der Kassenleistung aber groß. Alternativen wie Kunststoff- oder Goldfüllungen müssen aktuell zum Teil aus eigener Tasche gezahlt werden. Von der Österreichischen Gesundheitskasse heißt es sinngemäß, man werde die Veränderungen der Rechtslage prüfen. Die Finanzierung zahnmedizinisch notwendiger Füllungen werde auch in Zukunft sichergestellt werden, heißt es. Das EU-Verbot tritt 2025 in Kraft.