Martin Ganster und Franz Öller
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Gesundheit

Land erhöht Gehälter für Pflege- und Gesundheitspersonal

Das Pflege- und Gesundheitspersonal in den burgenländischen Spitälern bekommt eine Gehaltserhöhung. Rückwirkend mit 1. Jänner erhalten die nicht ärztlichen Mitarbeiter bis zu 420 Euro brutto mehr pro Monat, 14-mal im Jahr, teilte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Dienstag mit.

Konkret gibt es für Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und Diplomierte Pfleger sowie Hebammen und medizinisch-technisches Personal eine zusätzliche Gehaltserhöhung von bis zu 420 Euro brutto im Monat – das betrifft etwa 1.800 Personen. Doskozil will die Pflege im Burgenland damit langfristig absichern und Personalengpässen entgegenwirken. Gleichzeitig sei die Gehaltserhöhung auch ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung des Pflegeberufs „als wesentlicher und wichtiger, aber auch als schwerer und belastender Beruf“, betonte der Landeshauptmann bei einer Pressekonferenz. Angelehnt sind die Maßnahmen an das im vergangenen Jahr beschlossene Ärztepaket.

Medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, Kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Mag. Franz Jürgen Öller, MBA, MPH, Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil, Geschäftsführer Robert Maurer, MSc, MBA (Krankenhaus Barmherzige Brüder Eisenstadt GmbH), Zentralbetriebsratsvorsitzender-Stv. Alfred Peterszel (Gesundheit Burgenland) und Zentralbetriebsratsvorsitzender Dietmar Ochsenhofer (Gesundheit Burgenland)
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Stephan Kriwanek, Medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Franz Öller, Kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Robert Maurer, Geschäftsführer Krankenhaus Barmherzige Brüder Eisenstadt, Alfred Peterszel, Zentralbetriebsratsvorsitzender-Stv. der Gesundheit Burgenland und Dietmar Ochsenhofer, Zentralbetriebsratsvorsitzender der Gesundheit Burgenland

Führungskräftebonus und Treueprämie

Ein Bonus wird auch für die Übernahme von Verantwortung ausbezahlt. Führungskräfte wie Stationsleiter bekommen 300 Euro mehr im Monat, ihre Stellvertreter 150 Euro. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mindestens 30 Jahre Erfahrung im Beruf haben, erhalten eine Treueprämie von monatlich rund 120 Euro.

Mehr Planstellen und Betriebskindergärten

Parallel zum Gehalt sollen laut Doskozil auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Die Planstellen in den Spitälern werden deshalb um zehn Prozent aufgestockt, was den vier Krankenhäusern der Gesundheit Burgenland etwa 260 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen soll. Dadurch soll die Planbarkeit der Dienste erhöht werden. Die Mehrkosten liegen bei rund 22,4 Millionen Euro im Jahr. Um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, sind Betriebskindergärten geplant. Der erste soll am Standort Oberwart in Betrieb gehen. Es gehe auch um flexiblere Arbeitszeiten, die Medizin solle auch weiblicher werden, so Franz Öller, Kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, im Burgenland-heute-Interview.

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Pflegekräfte aus Indien

Bis März will Doskozil außerdem die geplante Zusammenarbeit mit der Partnerdiözese Kanjirapally in Kerala in Indien finalisieren. Von dort sollen Pflegekräfte ins Burgenland kommen – mehr dazu in Burgenland wirbt um Pflegekräfte in Indien. Die Ausbildung inklusive Deutschkurs soll aber noch in Indien erfolgen. „Wir haben dort Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen aber auch Krankenpflege-Ausbildungsstätten besucht, das war sehr eindrucksvoll, das dort zu sehen. Ich denke, es ist eine Möglichkeit vor Ort Pflegekräfte zu rekrutieren. Es wird aber notwendig sein, diese vor Ort – inklusive Deutsch-Kenntnisse – auszubilden und erst dann bei uns in den Einsatz zu bringen“, so Öller.

Im Herbst 2023 hat das Land 30 philippinische Pflegekräfte ins Burgenland geholt, um dem Pflegekräftemangel entgegenzuwirken – mehr dazu in Philippinische Pflegekräfte auf der Schulbank. Sie würden gerade sehr intensiv deutsch lernen. „Die ersten werden wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte bei uns in den Einsatz kommen“, sagte Öller.