Georg Pangl und Alfred Kollar
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Duell der BFV-Kandidaten

Am 9. März wird der neue Präsident des burgenländischen Fußballverbandes (BFV) und damit der Nachfolger von Günter Benkö gewählt, heuer in einer Kampfabstimmung. Der vom BFV-Ausschuss nominierte Kandidat Georg Pangl stellt sich dem OSG-Chef und Präsidenten des SV Großpetersdorf Alfred Kollar.

Der Chefsessel beim BFV wird frei. Erstmals seit 20 Jahren kommt es im März wieder zu einer Kampfabstimmung. Auf der einen Seite der ehemalige Spitzenfunktionär im europäischen Fußball Georg Pangl – auf der anderen der Obmann der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) Alfred Kollar.

Pangl: „Vereine brauchen konkrete Unterstützung“

Pangl kann auf 35 Jahre beim ÖFB, in der Bundesliga und bei der UEFA zurückblicken. Er wird vom Wahlausschuss des burgenländischen Fußballverbandes ins Rennen geschickt und sieht Handlungsbedarf. „Das Image ist ein wenig verstaubt, wenn man ehrlich ist, und wenn jetzt eine neue Periode ansteht, dann ist es ja das Normalste, das es gibt, dass man sich Gedanken darüber macht, was man in den nächsten vier Jahren erreichen will. Man setzt sich Ziele und diese Ziele sollen nicht nur Themen sein, sondern Lösungsansätze. Die Vereine brauchen konkrete Unterstützung und da hätte ich wirklich konkrete Ansätze“, so Pangl. Pangl spricht von möglichen Töpfen, die angezapft werden müssten.

Georg Pangl
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Georg Pangl

Kollar: „Kontakt auf Augenhöhe“

Sein Gegenüber Alfred Kollar wünscht sich beim größten Sportfachverband des Landes ebenfalls Reformen. Der Kabinen-Bau beim SV Großpetersdorf, wo er Präsident ist, wird im Sommer abgeschlossen, die Baustelle BFV würde auch er gerne übernehmen. „Tatsache ist, dass wir doch sehr wesentliche Problemfelder haben, die wir bearbeiten müssen. Vom Nachwuchs über das Reserve-Thema, über das Legionärsthema. Ein enger Kontakt mit den Vereinen wird notwendig sein. Mir ist es wichtig, Kontakt auf Augenhöhe zu haben und den Vereinen zur Verfügung zu stehen“, so Kollar.

Alfred Kollar
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Alfred Kollar

Einigkeit beim Thema Rerservemannschaften

Für die Fußballvereine im Land gibt es viele herausfordernde Themen, zum Beispiel die Frage der Reservemannschaften. Dass sich viele Vereine – vor allem in kleinen Ortschaften – schwertun zwei Mannschaften zu stellen – ist nichts Neues. Es gibt verschiedene Lösungsansätze, bei beiden Kandidaten aber nur eine Richtung.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass man alles daran setzen muss, die Reserven zu erhalten. Es gibt ja viele Klubs, die gut arbeiten, wo vom Nachwuchs auch Gott sei Dank etwas nachkommt für die Reserve. Es gibt natürlich andere Klubs, die sind von der Geographie, von der Bevölkerungszahl her einfach so benachteiligt, dass sie vielleicht wirklich keine stellen können. Da muss man dann schauen, wie man das individuell löst“, meint Pangl.

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Alfred Kollar meint zur Thematik Reservemannschaften: „Ob es dann nicht doch einen Unterschied gibt zwischen der Gruppe Süd, Mitte und Nord. Wobei für mich ein wesentliches Credo lautet: Ich kann mir einen Meisterschaftsbetrieb ohne Reserven nicht vorstellen.“ Geldstrafen bei Nichtantreten sollen der Vergangenheit angehören, auch da sind sich Pangl und Kollar einig.

Hürden für ehrenamtliche Funktionäre abbauen

Ehrenamtliche Funktionäre sind gefragter denn je. Zu viel Aufwand, zu viel Bürokratie, zu viel Risiko. Doch wie könnte ein Verband dem entgegenwirken? „Geldfragen, steuerliche Aspekte – dass hier den Funktionären die Angst genommen wird, dass – wenn gewisse Regeln eingehalten werden, keine Gefahr besteht, dass man hier in persönliche Haftungen kommt“, so Kollar. Der neue Geschäftsstellenleiter müsse „alles menschenmögliche tun, um die Bürokratiehürden sehr niedrig zu machen, um die Vereinsfunktionäre zu servicieren. Die sind den ganzen Tag berufstätig und dann kommt noch der Fußballverband und verlangt irgendwelche bürokratischen Hürden. Das darf es nicht geben“, so Pangl.

BFV und Burgenlandwappen
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Georg Pangl aus dem Norden, Alfred Koller aus dem Süden. Zwei Kandidaten mit ähnlichem Zugang in der Sache. Wer es am Ende wird, entscheiden die 152 Vereine und der BFV-Vorstand am 9. März.