Landwirtschaft

Bio-Genossenschaft: Unterstützung für Bio-Betriebe

Die Bioland Burgenland Genossenschaft ist ein Bindeglied zwischen Erzeugern, Verarbeitern und Abnehmern von Bio-Lebensmitteln. Vor zweieinhalb Jahren gegründet, soll die Genossenschaft den Absatz von Bio-Lebensmitteln im Burgenland ankurbeln.

Seit einem Jahr ist die Fleischerei Loschy in Großpetersdorf (Bezirk Oberwart) Mitglied der Genossenschaft. Hier wird Bio-Fleisch verarbeitet, verpackt und dann an Großküchen in Spitälern und Pflegeheimen geliefert. Die Fleischerei agiert im Auftrag der Genossenschaft und wird von dieser bezahlt. Anders als früher muss sich Fleischermeister Loschy nicht mehr selbst um Beschaffung, Kalkulation und Absatz der Bioware kümmern, denn das macht alles die Genossenschaft.

Fleischerei Loschy in Großpetersdorf, Fleischer
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Fleischer Markus Loschy aus Großpetersdorf

Der Fleischer muss allerdings Auflagen erfüllen. „Man wird regelmäßig von einer Biokontrollstelle kontrolliert und da muss eigentlich alles zu 100 Prozent nachvollziehbar und kontrollierbar sein. Das alles ist sehr spannend und schwierig. Aber ich sehe positiv in die Zukunft“, so Fleischer Markus Loschy.

Wöchentlicher Einkauf für mehr Effizienz

Die Bioland Burgenland Genossenschaft erfasst den Bedarf an Bio-Lebensmitteln bei den Abnehmern, organisiert die Beschaffung und den Transport. „Die Bauern sind entweder Mitglieder oder Partner. Dort wird wöchentlich eingekauft. Das heißt: Wir kaufen nichts auf Verdacht und legen nichts auf Lager, sondern wir machen es wöchentlich“, sagt Hannes Anton, Geschäftsführer von Bioland Burgenland.

Pflegeheim Rechnitz
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Das Pflegeheim in Rechnitz

Die in Neutal ansässige Bioland Burgenland Genossenschaft wächst stetig: Sie hat derzeit 24 Mitglieder und 30 Partnerbetriebe. Beliefert werden landesnahe Großküchen, etwa in Spitälern, aber auch private Gastronomie.

Unter den Kunden der Genossenschaft befindet sich das Pflegeheim am Schlosspark Rechnitz (Bezirk Oberwart). Im Pflegeheim wird Fleisch, Brot, Obst und Gemüse in Bioqualität verkocht. Der Bio-Anteil liegt bei rund 80 Prozent. „Durch die Genossenschaft ist das natürlich auch regional und erspart uns, die ganzen Bauern abzufahren. Wir haben somit einen Ansprechpartner. Und natürlich darf man nicht vergessen, die Lieferungen sind dadurch auch viel leichter, weil die ganzen Waren und Produkte bei der Bioland Burgenland-Genossenschaft gebündelt werden“, erklärt Bernhard Luef, Leiter des Pflegeheims.

Hannes Anton
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Hannes Anton, Geschäftsführer der Bioland Burgenland Genossenschaft

In den landesnahen Großküchen soll der Bio-Anteil von derzeit 65 Prozent auf 100 Prozent klettern, das ist eine Vorgabe der Landespolitik. „Der Weg ist relativ steil bergauf gegangen auf mittlerweile 65 Prozent. Die letzten Prozente werden natürlich immer schwieriger. Es geht dann auch um diese Produkte, die nicht im Burgenland wachsen und nicht in Österreich wachsen. Da muss man dann ganz genau schauen, wie sinnhaft die letzten zehn oder fünfzehn Prozent sind“, so Hannes Anton. Geprüft werden soll das im kommenden Jahr. Fest steht: Mit dem Absatz von Bio-Lebensmitteln geht es weiter aufwärts im Burgenland.