Die „Bioland Burgenland Genossenschaft“ mit Sitz in Neutal ist Bindeglied zwischen den Bioproduzenten, Verarbeitern und Großabnehmern. Sie hat derzeit 17 Mitglieder, darunter Bioproduzenten und Verarbeiter wie Bäckereien. Ziel der Genossenschaft ist es, Angebot und Nachfrage auszugleichen und Großabnehmer wie Spitalsküchen, Pflegeheime und Schulen optimal zu beliefern.
Drehscheibe Bioland Burgenland
Man sehe sich als Drehscheibe, erklärte Bioland-Burgenland-Geschäftsführer Hannes Anton. Man schaue einmal, was es für neue Produkte gebe und welche neuen Produkte in welcher Verarbeitungsstufe gebraucht würden. Dann begebe man sich auf die Suche nach Mitgliedern oder neuen Mitgliedern, die diese Produkte auch in der entsprechenden Anzahl hätten.
Paul Schlögl ist Mitarbeiter der Genossenschaft und führt in Draßmarkt einen Bioschweinehof. Er liefert einen Teil seiner Ware an Großküchen in Spitälern, Pflegeheimen, Schulen und Kindergärten. Seitens der Biogenossenschaft könnte man mehr liefern, doch die Großküchen bräuchten natürlich auch Zeit. Man könne den Menüplan nicht eins zu eins von konventionell auf biologisch umstellen, da käme man mit den Kosten nicht zurecht. Das müsse alles Schritt für Schritt passieren, so Schlögl.
In zwei Jahren nur mehr Bio in öffentlichen Großküchen
Öffentliche Großküchen sollen ab 2024 zur Gänze Biolebensmittel verkochen. Das Land setzt dafür finanzielle Anreize, die Genossenschaft hilft beim Einkauf. Sollte ein Produkt zum Beispiel nicht verfügbar sein, bekomme man sofort Rückmeldung und es würden alternative Produkte angeboten, sodass man den Speiseplan zeitgerecht anpassen könne, sagte Franz Drescher vom Pflegezentrum in Raiding.
Ziel: Biologisch und regional
Ziel ist es, dass die Biolebensmittel – wenn möglich – aus dem Burgenland kommen sollen. Das ist ambitioniert, weiß man in der Genossenschaft. Beim Fleisch sei es relativ leicht, die Versorgung über das ganze Jahr sicherzustellen, sagte Anton. Bei Gemüse schaue es ein bisschen anders aus. Denn Gemüse in Bioqualität könne nicht in einem Glashaus gezogen werden, daher müsse man auch die Saisonalität berücksichtigen. „Das heißt, ich habe meine Paradeiser nicht das ganze Jahr über“, so Anton. Fazit: Die Biowende braucht Zeit und ist nicht von heute auf morgen umzusetzen.