Tiergestützte Therapie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt
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Gesundheit

Tiergestützte Therapie im Krankenhaus

Hygiene spielt in jedem Krankenhaus eine besonders wichtige Rolle. Einen Hund würde man dort wohl kaum vermuten, doch im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt kommt einmal die Woche tierische Unterstützung. Seit kurzem wird hier tiergestützte Therapie angeboten.

Der vierjährige französische Wasserhund Prion ist der neue Star im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Gemeinsam mit seiner Besitzerin Karin Prior kommt er einmal die Woche auf die Palliativstation des Spitals. Die Therapiesession mit Josef Oswald bedeutet ein Wiedersehen: Oswald und Prion kennen bereits einander.

Tiergestützte Therapie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt
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Therapiehund Pilon

„Am Anfang habe ich ehrlich nicht gewusst, was mich erwarten wird. Ich habe aber seit der Kindheit Hunde gehabt. auf Hunde kommt. Und es war total überraschend und lieb. Wir haben uns von Anfang an verstanden“, so Josef Oswald.

Ruhe beim Hund und beim Patienten

Jeden Dienstag werden Therapierunden mit zwei bis drei Patientinnen und Patienten abgehalten. Nach einer kurzen Kennenlern- und Aufwärmphase gibt es verschiedene Übungen, die gemeinsam absolviert werden. „Es ergibt sich ganz schnell eine Ruhe, eine entspannte Situation, auch beim Hund. Das ist mir auch immer ganz wichtig, dass wir da einfach eine gemütliche Situation schaffen. Das sind für die Menschen, bei denen wir zum Einsatz kommen, entspannte, aber auch bewegte Momente“, so Hundebesitzerin und Fitnesstrainerin Karin Prior.

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Josef Oswald und Hundebesitzerin Karin Prior

„Manche Patienten sind am Anfang zurückhaltend, andere sind gleich von Anfang an wirklich Feuer und Flamme für unseren Therapiehund. Letztendlich ist es dann so, dass die Patienten aufblühen, sich auch teilweise öffnen, was man sonst im normalen Therapie nicht schaffen. Die Leute öffnen sich, verspüren Freude und ja, es ist einfach dann positiver Outcome für alle“, so Daniel Urani von der Palliativstation im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt.

13-monatige Ausbildung für Hund Prion

Prion hat gemeinsam mit seiner Besitzerin eine 13-monatige Ausbildung zum Therapiehund absolviert. Die tatsächliche Umsetzung der Therapiestunden im Krankenhaus selbst war eine Herausforderung. „Es war eine ziemliche Challenge herauszufinden, wie wir das umsetzen können in Bezug auf die Krankenhaushygiene. Es ist ein Konzept erstellt worden und das funktioniert eigentlich ganz gut. Das sieht auch vor, dass die Mitarbeiter zum Beispiel das Gewand wechseln nach der Therapie und dass den Patientinnen und Patienten das Bett da gereinigt wird danach. Wir versuchen sehr penibel und genau zu sein mit der Hygiene“, so Daniel Urani.

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Josef Oswald und Therapiehund Prion

Vorerst sind Prion und Karin Prior nur auf der Palliativstation im Einsatz – andere Stationen, etwa die Kinderstation, haben aber bereits Interesse angekündigt. Längerfristig gesehen ist eine Ausweitung der tiergestützten Therapiesessions auf weitere Bereiche des Krankenhauses geplant.